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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Dez. 16 2022

Vorgestellt von Jörg Dumont, Mitarbeiter im Kultur: Haus Dacheröden

László Krasznahorkai, John Niven und Knorkator

László Krasznahorkai,  John Niven und Knorkator
László Krasznahorkai, John Niven und Knorkator

Lesen, bis dir das Hören vergeht, so oder ähnlich möchte ich auf drei Machwerke hinweisen, die mir die Synapsen bespaßt haben. Fangen wir mit dem „naheliegenden“ aus Erfurter Sicht an. Ich singe nicht „atemlos durch die Nacht“, sondern ohne Punkt! durch 409 Seiten, geschrieben von László Krasznahorkai mit dem Namen „Herscht 07769“ – Florian Herschts Bach-Roman, ein ungeheures Machwerk mit einer saugstarken Feder geschrieben, die mir den Schwindel in den Kopf schrieb.

Dieses Lesetempo ist nicht durchzuhalten. Gleichwohl könnte man versuchen, alle Bachwerke, um die es am Rande auch geht, nacheinander zu hören, nur mit dem festen Glauben verbunden, dass auch dieses Buch zu einem Ende kommt. Die Wendungen in diesem Roman sind unerhört und stellen eine wunderbare Beobachtung der Menschen in all ihren Facetten dar. In diesem Buch liegen Licht und Schatten immer dicht beieinander – bitte nur bei ausreichender Zeit und Ruhe konsumieren.

Und wenn ich schon beim Glauben bin, hierfür sei Interessierten John Niven „Gott Bewahre“ wärmstens an den Pumpmuskel gelegt. Ich habe lange nicht mehr über die göttlichen Ideen dieses Autors so herzlich gelacht.

Mir gefällt der universelle Gedanke „Seid Lieb“ dermaßen, dass ich noch nach Wochen bei manchem politischen Diskurs nur diesen Roman im Kopf hatte. Würden sich doch einige Menschen wieder daran erinnern können, in all ihrem Tun, ginge es in der Welt etwas friedlicher und beschwingter zu Gange.

Beschwingt geht es auch im „Hörbuch“ der Berliner Knorkatoren zu. „Sieg der Vernunft“ ist die aktuelle Sichtweise der Barden. Wenn man Gitarren elektrisch verstärkt mag, sei dies empfohlen, es reiht sich durchaus da und dort in „Gott Bewahre“ ein.

Möglicherweise wurde auch Bach gehört beim Schreiben dieses Albums. Ich verweise gern auf den Song „Tut uns leid“, in dem es unter anderem gesungen wird: „Lebe für den Augenblick, denke nicht an Morgen, folge immer dem Instinkt, mach dir keine Sorgen. Ja, die Welt ist ungerecht, war sie doch schon immer. Jeder, der das ändern will, macht es nur noch schlimmer“, Das soll mein Schlusspunkt sein, ganz im Sinne „Seid lieb, hört Bach und lacht!“

 

Vorgestellt von Jörg Dumont, Mitarbeiter im Kultur: Haus Dacheröden

 

 

László Krasznahorkai „Herscht 07769“
S. Fischer Verlage
ISBN: 9783103974157
26,00 €


Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.

 

 

 

John Niven „Gott bewahre“
Heyne Taschenbuch
ISBN: 9783453676336
10,99 €


Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.

 

 

 

 

Knorkator
aktuelles Album „Sieg der Vernunft"
Song „Tut uns leid"

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