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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Okt. 11 2016

Multitalent Jörg Maurer stellt seinen achten Alpenkrimi „Schwindelfrei ist nur der Tod“ bei der Herbstlese vor

Ein mörderisches Vergnügen

Ganze acht Alpenkrimis dauerte es, ehe Jörg Maurer den Weg zur Herbstlese fand.
Ganze acht Alpenkrimis dauerte es, ehe Jörg Maurer den Weg zur Herbstlese fand.

Von Sigurd Schwager

Der alpine Kriminalschriftsteller Jörg Maurer aus Garmisch-Partenkirchen braucht nun wirklich keinen Kritiker-Begleitschutz, seine Bücher werden allseits geliebt. Jeder Fall, in dem sein Kommissar Jennerwein ermittelt, wird sogleich ein neuer Fall für die einschlägigen Bestsellerlisten.

Trotzdem kann es nicht schaden, wenn man vom Großkritiker Denis Scheck, der schon so manchen Kriminalroman und seinen Autor mit maximaler Verachtung abgestraft hat, überaus heftig gelobt wird.

Maurers Verlag zitiert deshalb Schecks Bei- und Kniefälle gern und genüsslich: „Ich liebe die Romane von Jörg Maurer. Er schreibt in meinen Augen die amüsantesten Serienkrimis der deutschen Gegenwartsliteratur.“ Oder: „Ein Buch wie eine Woche Urlaub in den Alpen.“ Oder: „Große deutsche Unterhaltungsliteratur: endlich!“ Ganz große Kritikeroper!

Stammkunden der Erfurter Herbstlese werden sich gewiss erinnern, dass der ebenso gestrenge wie amüsante Herbstlese-Stammgast Denis Scheck vor einem Jahr auch auf der großen Erfurter Opernbühne den Autor wärmstens empfohlen hat.

Zur Jubiläums-Herbstlese braucht es keine Kritiker-Elogen, denn Jörg Maurer ist endlich zur Freude seiner Fangemeinde höchstpersönlich nach Erfurt angereist, um seinen bereits achten Alpenkrimi vorzustellen, der den schönen Titel „Schwindelfrei ist nur der Tod“ trägt. Das Buch gibt es wie immer bei Maurer auch als Hörbuch – und wie immer vom Autor selbst präsentiert. Der kann das nämlich mindestens genauso gut wie das Schreiben. Und sogar noch eine ganze Menge mehr.

Deshalb wird Maurers Herbstlese-Premiere in der bestens gefüllten Aula des Erfurter Ratsgymnasiums alles andere als eine normale Literaturstunde. Multitalent Maurer liest, immer sitzend, erzählt, immer stehend, wechselt zwischen bayerischen Dialekten, singt a cappella Beatles und Co., tanzt, gibt den Geräuschemacher, zaubert Biergläser herbei und Geldscheine weg, puppenschauspielert mit sich selbst, dichtet Shakespeare und Goethe um, parodiert Jandl und Thomas Bernhard, Rilke und Kafka.

Sogar das knallrote Einstecktuch in der Brusttasche vom schwarzen Jackett spielt mit. Es darf gelacht werden, Es wird gelacht. Und wie!

Man wähnt sich im guten Kabarett. Natürlich erfährt man auch etwas über das neue Buch und seinen Inhalt: über einen Münchner Bankraub von 1971 mit Geiselnahme und Toten, über eine Heißluftballonfahrt von heute, bei der der Tod mitfährt, darüber, wie alles miteinander zusammenhängt und den Kommissar in arge Nöte bringt.

Maurer verteilt seine Appetitshappen, die zum Weiterlesen anregen sollen. Was den Kauf voraussetzt. Selbstverständlich, sagt er, wird er nachher signieren. Sofern gewollt, auch mit Weihnachtsgrüßen.

Das Erfurter Lesepublikum verabschiedet den Gast nach einem höchst vergnüglichen Abend, allerlei Zugaben inklusive, mit viel Beifall. Jörg Maurer bedankt sich nicht minder herzlich bei seinen alten und neuen Fans im Saal sowie artig bei der „Frau Intendantin“ Monika Rettig für die freundliche Einladung und die köstlichen Brückentrüffel.

Herbstlese-Fortsetzung erwünscht. Denn schmackhafte, ausgewogen gewürzte Lese-Kost wie die von Jörg Maurer ist leider eher selten zu bekommen auf dem überladenen deutschen Heimatkrimi-Markt voll fader, ungenießbarer Schreibfrüchte.

Jörg Maurer im Ratsgymnasium

Fotos: Holger John

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