Vernissage "Drehort Thüringen. DEFA-Produktionen 1946-1992"

Drehort Thüringen. DEFA-Produktionen 1946-1992

Zwischen 1946 und 1992 entstanden bei der DEFA etwa 700 Spiel-, 450 Kurz-, 950 Animations- und 2000 Dokumentarfilme. Rund 900 davon weisen einen Bezug zu Thüringen auf. Die neue Ausstellung im Kultur: Haus Dacheröden umfasst 20 Stationen und nimmt nicht nur ausgewählte Spielfilmproduktionen in den Blick, sondern weist auf deren lokalen Entstehungszusammenhänge hin. Zwischen Weimar und Sondershausen, von der Wartburg bis nach Leinefelde entsteht ein facettenreiches Panorama der DDR-Filmgeschichte. Deutlich wird, dass Film Teil der Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart in Ost und West ist.

Die Schau eröffnet am Beispiel prominenter Kinoproduktionen und Filmschaffenden einen Einblick in zentrale Themenbereiche und Genres des DDR-Films, die vom „antifaschistischen Film“ und der Thematisierung des „literarischen Erbes“ über den Kinderfilm bis zur unterhaltsamen Auseinandersetzung mit der Gegenwart reichen. Zu den bekannten Filmen gehören beispielweise die Produktionen „Thomas Müntzer“ (1954), „Nackt unter Wölfen“ (1963), „Alfons Zitterbacke“ (1965), „Lotte in Weimar“ (1974) und "Moritz in der Litfasssäule“ (1983), die noch heute im Gedächtnis Vieler präsent sind - nicht zuletzt auch durch aktuelle Neuverfilmungen. In Thüringen fand die DEFA authentische Orte, die in direkter Verbindung zu Themen der eigenen geschichtlichen Identität und der Auseinandersetzung im sozialistischen Alltag standen. Nun werden sie anschaulich kontextualisiert und aufbereitet.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch mit einer DVD, auf der ausgewählte Dokumentarfilme mit Bezug zu Thüringen zum Teil erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Sie ist vom 5. März bis 2. Mai in den Galerien des Kultur: Haus Dacheröden zu sehen.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt und mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen