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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Mai 12 2020

Vorgestellt von Wolfgang Leißling, Kultur-Journalist

Michael Kirchschlager „Teuflisches Werkzeug“

Michael Kirchschlager „Teuflisches Werkzeug“
Michael Kirchschlager „Teuflisches Werkzeug“

Ein gar prächtiges Buch nimmt in die Hand, wer zu dem Text-Bildband „Teuflisches Werkzeug“ greift. Darin reisen die Herausgeber Marie Linz und Michael Kirchschlager mit dem historisch interessierten Leser auf einer populär beschriebenen Route zu Thüringer Burgen in kriegerischen Zeiten. Der opulente Band spannt dabei einen weiten Bogen quer durch die Jahrhunderte und kündet von Funktion und Funktionswandel der Burgen als Wohn- und Wehrbauten. Für die nötige Sachkenntnis sorgt ein fünfköpfiges Autorenteam, zu dem mit dem neuen Landesvorsitzenden Thüringen der Deutschen Burgenvereinigung e.V. – der Diplomhistoriker, Verleger, Schriftsteller und Freizeitritter Michael Kirchschlager – ein Mann gehört, der seit drei Jahrzehnten zu Burgen forscht.

Auf den 180 großformatigen Seiten wird regionale Geschichte ebenso anschaulich wie detailreich und unter Einbeziehung jüngster Forschungsergebnisse erzählt. Die Rede ist von den Raubnestern der Friedensbrecher über Barbarossas Belagerungstürme bis hin zu den von Rittern umkämpften Burgen wie Creuzburg, Normannstein oder der kleinen Wysburg.

Ein besonderes Kapitel des Lesebandes widmet sich den Bliden, jenen mittelalterlichen Steinschleuder-Maschinen, von denen eine noch vor Jahren rekonstruiert die Runneburg von Weißensee als Attraktion zierte (ein Foto erinnert an den Aufbau 1998). Wir erfahren freilich auch, dass keine historische Blide die Jahrhunderte überdauerte, wohl aber die von den tonnenschweren Kampfmaschinen weithin geschleuderten Blidensteine.

Übrigens hatten solche Steine ein mittleres Gewicht von 100 Kilogramm. Gebrochen wurden die imposanten Geschosse meist in den nahe der Burgen gelegenen Steinbrüchen, so etwa bei Ilmenau, Bad Langensalza oder Schloss Burgk. An den Steinmetzen war es schließlich, diese sogenannten Kaisersteine in die gewünschten Formen zurechtzuhauen. In zahlreichen Burg- und Stadtmuseen kann man sich die martialischen, oft von Archäologen ergrabenen Exemplare ansehen.

Es gehört zu den Vorzügen dieses Hardcoverbandes, dass er auf einstige Blidenstandorte in den Jahren zwischen 1212 und 1451 sowie auf Museen verweist, die sich des Themas angenommen haben. Eine Blidenzeichnung im Vorsatz samt Worterklärung sowie umfangreiche Quellen- wie Literaturangaben vervollkommnen diese einmalige Edition.

Wolfgang Leißling ist Kultur-Journalist und Burgen-Kundiger

 

 

Michael Kirchschlager  „Teuflisches Werkzeug – Thüringer Burgen im Krieg“
Verlag Kirchschlager, 180 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3934277762
18,00 Euro

 

Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.

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