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Erfurter Herbstlese
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Dez. 05 2015

Franziska Gehm und die Vulkanos lassen es in der Kinder- und Jugendbibliothek krachen

Auf der Pupspendelbahn

Die gebürtige Thüringerin Franziska Gehm lebt inzwischen in München.
Die gebürtige Thüringerin Franziska Gehm lebt inzwischen in München.

Samstagmorgen in Erfurt, fast schon Mittag. Am zweiten Adventswochenende bereitet sich die Marktstraße auf den großen Ansturm vor. Noch kommen die eiligeren unter den Passanten in einer Art gemäßigten Slalom voran. Bald, wenn der nahe Weihnachtsmarkt von gedrängten Menschen nur so summt, wird aus dem Gehen ein Schieben. Doch von dieser Hektik ist in der Kinder- und Jugendbibliothek wenig zu spüren. Dort beginnt die Lesung von Franziska Gehm. Wenig weihnachtlich, kaum bis gar nicht besinnlich, dafür aber schön lustig.

Die Thüringerin, die inzwischen in München wohnt, hat die Vulkanos dabei. Kleine pelzige Wesen, die in – man ahnt es ­– Vulkanen leben. Zwei gibt es davon in ihren Büchern. Der eine ist das Zuhause von Kratos Familie, im anderen logieren Flambia und die ihren. Die beiden sind natürlich Freunde. Was gar nicht so natürlich ist, schließlich mögen sich ihre Eltern und Großeltern nur wenig. Ach was, sie können sich nicht leiden. Die eine Sippe macht die andere für alles Ungemach in ihrer phantastischen Welt verantwortlich.

Vier Bände ihrer Abenteuer sind bereits erschienen, der fünfte ist fertig, und am sechsten schreibt sie gerade, erzählt Franziska Gehm ihrem Publikum. In die Reihen haben sich auch einige Große versteckt, Eltern und Großeltern zumeist. Alle amüsieren sich, das wird schon nach den ersten Minuten klar, prächtig.

Das liegt auch daran, dass hier hemmungslos gepupst wird. Aber nicht so direkt, so physiologisch, nein, dafür gibt es eine Art Instrument. Das hat ein ganzes Pups-Repertoire im Programm, wird es gedrückt, klingt es mal trocken und mal feucht, nur stinken tut das Ding zum Glück nicht. Zu seiner Bedienung hat sich die Autorin Antonia nach ganz vorne geholt. Die siebenjährige Erfurterin lässt es ordentlich krachen.

Denn anders geht es nicht. Die Vulkanos pupsen ständig, was einigen von ihnen zwar peinlich ist, auf der anderen Seite helfen sich aber auch im Vulkano-Leben. Sie brennen nämlich auch. Das ist wichtig, wenn sich Krato und Flambia bei ihren Fahrten auf der Pupspendelbahn in kleine Raketen verwandeln wollen. Oder wenn es gilt, kleinere Mengen hinderlichen Eises zu schmelzen. Für größere Mengen Eis brauchen die beiden Helden indes ein stärkeres Mittelchen: eine Rumsbombe. Aber das kommt später.

Da sind die Freunde auf der Suche nach Kratos Hausdrachen Smok in der Nebelpampa unterwegs. Werden sie ihn finden. Und finden die beiden Vulkanos dann auch wieder nach Hause? Franziska Gehm verrät es nicht, aber zum Glück ist ja ein Mann von Hugendubel da, mit Büchern und CDs zum Nachlesen und -hören.

Nach einer guten Stunde mit Erzählen und Vorlesen, mit gemeinsamen Singen und allerlei Faxen ist Franziska Gehm mit ihrem Programm am Ende angelangt. Es gibt noch Autogrammkarten von ihr und den Tipp, dass ein neuer Film mit den Vampirschwestern, eine andere phantastische Familiengeschichte aus ihrer Feder, im nächsten Jahr in die Kinos kommt.

Dann verlassen die Großen und die Kleinen die Bibliothek. Einige wird es auf den Weihnachtsmarkt ziehen, zu(Kinder-)Glühwein, Spielzeug und ganz vielen Leckereien. Auch drei, vier Karussells stehen auf dem Domplatz. Eine Pupspendelbahn allerdings, die sucht man hier vergebens.

FRanziska Gehm in der Kinder- und Jugendbibliothek

Fotos: Uwe-Jens Igel

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