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Erfurter Herbstlese
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Okt. 31 2014

Simon Beckett im Atrium der Stadtwerke

Ein echter Star

Der Autor und sein Buch: Simon Beckett hochkonzentriert vor seiner Lesung im Atrium der Stadtwerke
Der Autor und sein Buch: Simon Beckett hochkonzentriert vor seiner Lesung im Atrium der Stadtwerke

Simon Beckett sitzt zusammen mit Margarete von Schwarzkopf (Moderation und Dolmetschen) und Johannes Steck, seiner deutschen Stimme, der auch die Hörbücher einliest, auf dem Podium. Die drei sind ein eingespieltes Team, haben schon mehrere Veranstaltungen gemeinsam absolviert, das merkt man sofort. Sie mögen sich.

Vorgestellt wird das aktuelle Buch "Der Hof" von Beckett, ein Stand-Alone, wie Margarete von Schwarzkopf erläutert. Also kein Buch aus der Hunter-Serie, sondern etwas neues, anderes, das Simon Beckett gewagt hat. Denn die Erfolgsspur des David Hunter zumindest für ein Buch einmal zu verlassen, dazu gehört schon Mut. Mit dem "Hof" erleben wir neue literarische Facetten von Simon Beckett; er wollte sich, so sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur, „nicht immer auf die gleiche Form verlassen“. Und es ging offenbar auf, denn auch dieses Buch steht in den Bestsellerlisten weit oben. Simon Beckett merkte in dem genannten Interview noch an: „Es hat neue Leser angezogen und diejenigen, die die David-Hunter-Bücher mochten, scheinen dieses auch zu mögen.“

Die Idee zur Geschichte um den Engländer Sean, der auf der Flucht ist vor seiner Vergangenheit auf der Insel und bei brütender Hitze in Südfrankreich auf dem einsam gelegenen, geheimnisumwitterten Gehöft des Eigenbrötlers Arnaud landet, hatte Simon Beckett schon in den 90er Jahren, sagt er im Gespräch mit Margarete von Schwarzkopf. Aber es dauerte, bis die Geschichte in seinem Kopf „ins Rollen kam“ und er sie aufschreiben konnte.

Die kluge Gesprächsführung von Margarete von Schwarkopf vermittelt dem Publikum die wesentlichen Züge der Story, die im „Hof“ erzählt wird – natürlich ohne zu viel zu verraten! Sie bringt Simon Beckett gleichzeitig dazu, einiges aus seiner Schreibwerkstatt preis zu geben. So erfahren wir, dass er seine Figuren erst dann im Griff hat, sie erst dann wirklich zu leben beginnen, wenn er endlich die passenden Namen für sie gefunden hat. Dialoge – gerade im "Hof" sehr wichtig – liest er sich immer selbst laut vor, damit er, der ja auch Musiker ist, spürt, wann sie den richtigen Rhythmus haben. Und er verwendet keine Menschen aus der eigenen Umgebung in seinen Büchern, das ist eine feste Regel für ihn.

Dass Simon Beckett auch im „Hof“ alles richtig gemacht hat, spürt das Publikum bei den zwei Passagen aus dem Buch, die Johnnes Steck umwerfend liest. Steck kriecht förmlich in die Figuren, in Sean und Arnaud, und alle Gäste im Atrium hören gebannt zu.

Ganz zum Schluss gibt es auch noch ein „Schmankerl“, wie Frau von Schwarzkopf sagt, denn Simon Beckett trägt eine kurze Stelle aus dem neuen David Hunter vor, an dem er gerade arbeitet. Den Titel des Buches kann ihm auch Margarete von Schwarzkopf nicht entlocken – es ist momentan eben einfach David Hunter Number Five.

Die Schlange zum Signiertisch ist die bislang längste der diesjährigen Herbstlese – viele haben mehrere Bücher im Arm, um sie signieren zu lassen von diesem freundlichen und sehr sympathischen Autor. Eben ein echter Star.

Der Abend mit Simon Beckett, einem der Großen der internationalen Spannungsliteratur, läutete bei der Herbstlese eine ganze Serie von Krimi- und Thrillerlesungen ein, die hochkarätig besetzt ist: international, national und regional. Nach dem Briten können Krimifreunde noch Don Winslow, Wolf Haas, Nele Neuhaus, Sebastian Fitzek und Klaus Jäger erleben.

 

Simon Beckett im Atrium der Stadtwerke

Fotos: Holger John

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