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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Okt. 15 2017

Beim 14. Highslammer schafften es zum ersten Mal drei Finalisten in die Schlussrunde

Premiere(n) im Kaisersaal

Der Highslammer zählt seit Jahren fest zum Programm der Erfurter Herbstlese.
Der Highslammer zählt seit Jahren fest zum Programm der Erfurter Herbstlese.

Von Elisabeth Reck

Am Samstag war es wieder soweit: Der 14. Highslammer ging im Programm der Herbstlese über die Bühne. Diese Mal über die im Kaisersaal. Eine Premiere, über die sich der Moderator des Abends, Andreas in der Au (besser bekannt als AIDA) ganz besonders freute. Im historischen Ambiente in der Futterstraße feierte er einst seine Jugendweihe. Anders als damals erlebten die Zuschauer aber keineswegs einen langweiligen Abend. Im Gegenteil, über Generationengrenzen hinweg amüsierte sich der Saal. Bei so viel Begeisterung gab es dann gleich noch eine Premiere. Das erste Mal schafften es drei Slammer bis ins Finale. Aber dazu später mehr.

In der ersten Runde bewiesen acht Vortragende ihr Können, darunter auch wieder viele Hochkaräter. So konnten neben Dalibor Markovic, dem deutschsprachigen Meister im Team, auch die amtierenden Champions aus Berlin/Brandenburg, Karsten Lampe, und Niedersachen/Bremen, Simeon Buß, zeigen, was sie alles so draufhaben. Die Texte kamen oft ausgefallen, manchmal melancholisch, vielmals sprühend vor Witz daher.

Dominik Ehrst, Gewinner der März Thüringen Tour, erheiterte das heimische Erfurter Auditorium mit einem Text über Thüringen. Sarah Potye trat mit einem Traktat über ihre Liebe zu einer Freundin an. Dalibor Markovic dagegen setzte von Anfang an auf eine Kombination aus Slam und Beat Box, die sein musikalisches Talent offenbarte. Die aus Hamburg stammende Theresa Hahl forderte das Publikum dazu auf, doch öfter einfach das Abenteuer zu suchen. Auffällig waren die unterschiedlichen Schwerpunkte, die die Slammer bei ihren Vorträgen setzten. Mal schien der Inhalt des Slams wichtiger, mal geriet eher die Vortragsart in den Fokus.

Nach einer Pause standen sich im Halbfinale vier Redekünstler gegenüber: Mona Harry, die ein an Wortspielen reiches Märchen aus dem Süßigkeiten-Land zum Besten gab, trat gegen Karsten Lampe an, der es schließlich ins Finale schaffte. Auch Flemming Witt und Dalibor Markovic battelten sich bis in die Schlussrunde. AIDA konnte trotz seinem bewährten Mittel zur Bewertung der Vortragenden, dem „Powerapplaus“, keinen eindeutigen Gewinner feststellen, sodass sich erstmalig drei Slammer im Finale einen Kampf der Worte lieferten.

Aber nicht nur Poetry Slam stand am Samstagabend auf dem Programm. „Der Schneemann“, wie sich Wolf Hogekamp vom Musik-Duo Broca Areal nennt, brachte mit einer Kombination aus Slam und Elektro das Publikum mit einem Song nach dem anderen ordentlich in Stimmung. Auch ein Bild gab es – so will es schließlich die Tradition – wieder zu bestaunen: Künstler Peer Gallus arbeitete den ganzen Abend über an einem Gemälde des Erfurter Doms. Die obligatorische Versteigerung brachte am Ende des Abends stolze 500 Euro. Ein Ergebnis, das Aida fast noch ein wenig mehr erfreute als sein Moderatoren-Job. Er lebte wie immer seine Leidenschaft für den Poetry Slam exzessiv aus; mit seiner lebendigen Art und reichlich Späßen übertrug er seine Begeisterung auf das Publikum, das sie dankbar an- und aufnahm.

Überhaupt zeigte sich der Kaisersaal von den Auftritten aller Slammer schwer beeindruckt. Für Aida machte es das nicht eben leicht, einen Gewinner aus dem Vergleich der Applauspegel für die Kontrahenten zu ermitteln. Am Ende konnte Karsten Lampe mit seinem originellen Text „Es schäumt die Scham“, abendlichen Gedankengänge über vergangene peinliche Ereignisse, die Zuhörer am meisten von sich und seiner Schreibkunst überzeugen.

Elisabeth Reck absolviert in der Geschäftsstelle der Erfurter herbstlese ihr Freiwilliges Soziales Jahr Kultur.

Highslammer im Kaisersaal

Fotos: Whitedesk

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