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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Okt. 07 2013

Quicklebendige Jazzlegenden bei der Erfurter Herbstlese

Quicklebendige Jazzlegenden bei der Erfurter Herbstlese
Quicklebendige Jazzlegenden bei der Erfurter Herbstlese

Im gut gefüllten Audimax der Erfurter Uni stand am Sonntag abend mit dem Zentralquartett eine legendäre Formation auf der Bühne, die Jazzgeschichte mitgeschrieben hat und in diesem Jahr ihr 40. Bühnenjubiläum feiern kann. Zunächst traten Konrad "Conny" Bauer (Posaune), Ernst-Ludwig Petrowsky (Saxophon und Flöte), Ulrich Gumpert (Flügel) und Günter "Baby" Sommer (Schlagzeug) unter dem Namen Synopsis auf, seit 1984 dann als Zentralquartett - eine feine, verschmitzte Provokation in der DDR.

Dass sie ihre Kunst immer noch meisterlich beherrschen, ja im Alter offenbar nur noch besser werden, stellten sie mit ihrem gestrigen Auftritt bei der Herbstlese eindrücklich unter Beweis. "Aus teutschen Landen" hieß das Programm, und das Publikum konnte Motive deutscher Volkslieder, aber auch etwa den "König in Thule", in der ganz eigenen Interpretation des Zentralquartetts erleben. Großartig, wenn die Soli einsetzten und man sich ganz auf ein Instrument konzentrieren konnte, das dann wieder zurückgeholt wurde in das Gesamtensemble.

Der Applaus und die Zuneigung des Publikums waren dem Zentralquartett von Beginn an sicher, aber auch die beiden Autoren und Satiriker, die auftraten und auf ihre Weise über die Zustände in den "teutschen Landen" berichteten, erwiesen sich als ebenbürtig: Ernst Röhl und Wiglaf Droste zeigten sich in den Texten, die sie vortrugen, vor allem als scharfsinnige Sprachkritiker. Die Deutsche Bahn liefert dem Satiriker da ja immer hinreichend Stoff: Die Frau am Schalter entgegnet Röhl, der eine Fahrkarte nach Ribnitz-Damgarten kaufen möchte, nur: "Das heißt jetzt Ticket bei uns". Röhl darauf: "Ja, ist Ribnitz-Damgarten denn umbenannt worden?" Und Wiglaf Droste stellte in seinem Text "Gratisbonus" fest, dass es bei der Bahn keine Verspätungen mehr gebe, sondern nur noch kostenlos gefahrene Zusatzminuten, die "Bonusfahrzeit". Wiglaf Droste ließ das Publikum auch noch in den Genuss einer kleinen Premiere kommen: Er las seine nächste "Sprachsprechstunde" bei mdr Figaro, die erst kommenden Mittwoch gesendet wird, schon gestern abend bei der Herbstlese.

Ein langer und sehr intensiver Jazz Lyrik Prosa-Abend beschloss ein großartiges Herbstlese-Wochenende, und wir danken all' unseren Gästen, den Künstlern wie dem Publikum, die dabei waren!

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