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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Dez. 14 2022

Das traditionelle Finale mit Denis Scheck

Eine Herbstlese fast wie vor Corona

Denis Scheck (Foto: Uwe-Jens Igel)
Denis Scheck (Foto: Uwe-Jens Igel)

Denis Scheck hat am Dienstag im Atrium der Stadtwerke mit seinem gewohnt wilden Ritt durch die aktuelle Bücherwelt den fulminanten Schlusspunkt unter die diesjährige Ausgabe der Erfurter Herbstlese gesetzt. Das traditionelle Finale mit dem Literaturkritiker war zudem der 60. Programmpunkt des Festivals. Damit ist nach zwei Jahren mit schmerzhaften Corona-Einschränkungen fast wieder so etwas wie Normalität eingekehrt, schaut Herbstlese-Vereinschef Dirk Löhr durchaus zufrieden auf die vergangenen drei Monate zurück. Sein Dank richtet sich daher zunächst an das Team um Programmchefin Monika Rettig, das mit gewohnter Hingabe und Akribie für ein erfolgreiches Festival sorgte.

Die Erleichterung bei den Macherinnen und Machern ist groß. „Endlich konnte das Festival wieder von Anfang bis Ende durchgeführt werden“, freut sich Monika Rettig, die auf nur einen krankheitsbedingten Ausfall in dieser Saison verweisen kann. Zudem entfielen Einschränkungen wie etwa eine Maskenpflicht, die Begrenzung der Zahl der Teilnehmenden oder Abstandsregeln. Dennoch hat das Festival mit etwa 12.000 Gästen einen deutlichen Einbruch bei den Ticketverkäufen im Vergleich zu der Zeit vor Corona zu verkraften.

Das ist rein von den Besucherzahlen her ein Minus von mehr als einem Fünftel. „Das macht es, gerade mit Blick auf die kommenden Jahre, nicht einfacher“, räumt Dirk Löhr ein. Der Gästeschwund ist aus seiner Sicht auf keinen Fall durch Abstriche am Programm zu erklären. Er sieht die finanzielle Unsicherheit bei vielen potenziellen Besucherinnen und Besuchern wie die anhaltenden Sorgen um die Gesundheit in größeren Menschenansammlungen als die Hauptgründe für die Zurückhaltung beim Kartenkauf. Die, und auch das gehört zum Gesamtbild in diesen Tagen, von vielen Akteuren der Veranstaltungsbranche beklagt wird.

Doch es gibt auch Hoffnungszeichen. Aus dem von der Pandemie noch stark geprägten Vorjahr konnten mit Ulrike Folkerts, dem Ensemble um Rita Falk sowie der Kinderlesung und dem Konzert mit Dota Kehr einige Termine nachgeholt werden. Zudem erfreuen sich die erst neu eingeführten Formate „Gysi trifft in Erfurt...“ und die Paare-Reihe „Gemischtes Doppel“ einer sehr guten Resonanz, blickt Monika Rettig auf das Festival zurück.

Bei den traditionelleren Abenden setzte aus ihrer Sicht der Highslammer in diesem Jahr ein besonderes Ausrufezeichen. Nach einem „normalen“ Poetry Slam im Oktober im Atrium der Stadtwerke lockte ein „Best Of“ Ende November noch einmal fast 600 begeisterte Menschen in den Kaisersaal, die einen furiosen Rückblick auf die letzten zehn Jahre mit vielen der Gewinnerinnen und Gewinner am Mikrofon erlebten.

Wie gewohnt präsentierte sich die Herbstlese 2022 nicht nur als ein Stelldichein prominenter Namen, für die beispielhaft Matthias Matschke, Navid Kermani und Martin Mosebach, aber auch Sven Plöger, Mark Benecke oder Claudia Michelsen genannt werden können. Das Festival stellte sich auch den aktuellen Debatten der Zeit, wie der Abend zu „Die vierte Gewalt“ von Richard David Precht und Harald Welzer oder der Auftritt von Uwe Tellkamp zeigen. Mit vier Veranstaltungen warf das Festival auch einen sehr differenzierten Blick auf den Krieg in der Ukraine und seine historischen Hintergründe.

Jetzt haben sich alle Beteiligten ein wenig Ruhe und Besinnung zum Weihnachtsfest und dem Jahreswechsel verdient, sagt Dirk Löhr. Spätestens Anfang Januar werden die Planungen für 2023 fortgesetzt. Dabei muss mehr als sonst gerechnet werden. „Der Herbstlese-Verein ist froh, dass unsere Partner und Sponsoren auch in schwieriger Zeit an unsere gemeinsame Idee glauben“, richtet der Vereinsvorsitzende seinen Dank an die Stadtwerke Erfurt als Hauptsponsor, die Buchhandlung Hugendubel, die Zentralklinik Bad Berka sowie die Sparkasse Mittelthüringen. Auch die Medienpartner TA, TLZ und der MDR sind in diesen Dank eingeschlossen. Mit ihrer Unterstützung darf sich das Erfurter Publikum auch im kommenden Jahr auf ein großes Vorlesevergnügen in Erfurt freuen, verspricht Monika Rettig.

 

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