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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Sept. 06 2017

Seit September absolviert Elisabeth Reck ihr Freiwilliges Soziales Jahr Kultur bei der Herbstlese

„Minnesang ist nicht so meins“

Von Berlin nach Erfurt: Elisabeth Reck ist für ein Jahr bei der Herbstlese.
Von Berlin nach Erfurt: Elisabeth Reck ist für ein Jahr bei der Herbstlese.

Wachablösung bei der Erfurter Herbstlese. Zum 1. September hat Elisabeth Reck die Nachfolge von Linnea Müller angetreten. Bis nächsten August absolviert sie bei uns ihr Freiwilliges Soziales Jahr Kultur. Wie ihre Vorgängerin beginnt für die Berlinerin die Zeit gleich mit dem Vorverkaufsstress für die Herbstlese. Nach einer Woche hat die 18-Jährige sich aber von schrillenden Telefonen und nachdrücklichen Kartenwünschen nicht sonderlich beeindrucken lassen. Ein Gespräch über Lieblingsbücher, Studienwünsche und den Reizen einer nicht ganz so großen Stadt.

Elisabeth, im ersten Anlauf habe ich – ganz unter dem Eindruck der ewigen Monarchin im Buckingham Palace – Deinen Namen mit „z“ geschrieben. Dabei sollte uns Thüringern unsere Schutzheilige Elisabeth viel näherliegen. Nach wem wurdest Du benannt?

Die zweite Annahme ist gar nicht so aus der Luft gegriffen. Meine Mutter stammt aus Eisenach, da liegt der Name ja nahe. Allerdings gibt es auf der Seite meines Vaters auch eine Urgroßmutter, die so heißt. Es ist wohl eine Mischung aus beiden.

Also warst Du schon oft auf der Wartburg und bist eine Expertin für mittelhochdeutsche Dichtung?

Minnesang ist nicht so meins. Aber ich kann mich noch an die Namen aller Esel erinnern, auf denen ich geritten bin. Wobei Max und Moritz ja auch durchaus einen literarischen Bezug haben.

War der Struwwelpeter Dein erstes Buch?

Ich denke, der kam später. Als ganz kleines Mädchen habe ich Märchen deutlich lieber gehört. Die Geschichten von den bösen Kindern waren mir ein wenig zu gruselig.

Und als Du dann selbst lesen konntest?

Da stand zunächst Astrid Lindgren für mich ganz oben: Später wurde sie dann von Cornelia Funke abgelöst. „Drachenreiter“ habe ich bestimmt drei, vier Mal gelesen.

Da warst Du bestimmt auch schon in der Buchhandlung „Tintenherz“ auf der Krämerbrücke, oder?

Die habe ich noch gar nicht gesehen. Heißt die wirklich so? Da muss ich unbedingt mal hin.

Ist es bei der Herbstlese so stressig?

Im Moment schon. Wahrscheinlich wird es auch so schnell nicht besser werden (lacht). Aber vielleicht habe ich im Winter ja etwas mehr Zeit, um in Buchläden zu stöbern. Bis jetzt hat mir Erfurt aber gut gefallen, besonders die Altstadt. So etwas haben wir ja in Berlin nicht wirklich.

Wie hast Du denn in der Hauptstadt von der Herbstlese gehört?

Bei meiner Bewerbung für das Freiwillige Soziale Jahr Kultur wurde mir der Einsatz in Erfurt vorgeschlagen. Ich war gleich sehr interessiert und habe mich dann hier vorgestellt. . .

 . . . und bis gleich genommen worden. Womit konntest Du Punkten? Verkaufstalent? Social Media? Mit eigenen Gedichten?

Keine Ahnung, da müsste ich mal nachfragen. Gedichte schreibe ich zumindest nicht.

Was machst Du dann in Deiner Freizeit?

Ich habe zwölf Jahre lang Flöte gespielt. In meiner Erfurter WG habe ich das jetzt aber lieber erst einmal gelassen. In Berlin bin ich gern in die Oper gegangen. Ansonsten bin ich da ganz normal: Ich mag es, zu vereisen, treffe mich gern mit Freunden und lese natürlich viel.

Was ist denn gerade aktuell dran?

Das neue Buch von John Boyne, das ja leider bei der Herbstlese ausfallen muss. Dass er die ganze Lesereise abgesagt hat, weil er seinem Bruder eine Niere spendet, finde ich beeindruckend.

Würde Deine Geschwisterliebe so weit gehen?

Ich habe keine Geschwister. Leider.

Dafür aber ein Haustier oder einen Freund?

Im Moment beides nicht. Aber ich habe mir jetzt einen Kaktus zugelegt.

Weißt Du denn schon, was nach Erfurt kommt?

Ich würde gern im Ausland etwas in Richtung Literatur studieren. Am liebsten in Irland.

Als FSJ Kultur steht Dir ja auch ein eigenes Projekt bevor. Gibt es dann Guinness für die ganze Herbstlese?

Dafür gibt es schon das „Irish Pub“ gleich um die Ecke. Über das Projekt mache ich mir noch Gedanken.

Liebe Elisabeth, willkommen an Bord!

(Das Gespräch mit Elisabeth Reck führte Dirk Löhr)

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