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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Mai 03 2020

Vorgestellt von Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin und Autorin

Patrick Quentin „Mord im Irrenhaus“

Patrick Quentin „Mord im Irrenhaus“
Patrick Quentin „Mord im Irrenhaus“

Hinter dem Namen Patrick Quentin verbergen sich zwei Autoren, die gemeinsam in den dreißiger und vierziger Jahren Thriller veröffentlichten. Hugh Callingham Wheeler und Richard Wilson Webb schrieben auch unter ihren eigenen Namen Bücher.

1936 erschien der erste Roman einer Serie, in der ein Broadway-Produzent namens Peter Duluth Fälle löst. In diesem ersten Buch lernt er seine zweite Frau Iris kennen, die dann später mit ihm gemeinsam Verbrechern das Handwerk legt. In „Mord im Irrenhaus“ weist sich Peter selbst in eine Nervenheilanstalt ein. Seine erste Ehefrau ist bei einem Hausbrand umgekommen, und er fühlt sich an ihrem Tod mitschuldig. Kummer und Selbstvorwürfe treiben ihn in den Alkoholismus. Er landet in der renommierten Anstalt eines gewissen, ein wenig sinistren Dr. Lenz, der berühmt ist für seine durchschlagenden Therapieerfolge.

Doch schon bald spürt Peter, dass in diesem Haus etwas nicht stimmt. Seltsame Phänomene, beunruhigende Geräusche alarmieren ihn, und schon bald taucht die erste von mehreren Leichen auf. Ein Anstaltsinsasse wird ermordet in einer Zwangsjacke aufgefunden. Auch Peter erhält mysteriöse Botschaften und wird gewarnt, dass er der Nächste sei. Aber der junge Mann ist ziemlich furchtlos, und er beginnt auf eigene Faust nach der Wurzel des Ungemachs zu suchen. Dass dabei eine schöne Fremde eine Rolle spielt, die zu Peters Verdruss der Morde verdächtigt wird, erhöht den Reiz dieser Geschichte.

Es macht Spaß, sich auf die Abenteuer dieses ein wenig unbeholfenen Möchtegern-Holmes einzulassen. Der Roman spielt noch zu einer Zeit, in der auch Hercule Poirot und Miss Marple, eindeutig Vorbilder von Patrick Quentin, mit Hilfe der „grauen Zellen“ bzw. des gesunden Menschenverstands Fälle lösten und die Forensik in ihren Kinderschuhen steckte. Die dreißiger Jahre waren eine Blütezeit des Krimis, und blutrünstige Serienkiller, die ihre Leichen massakriert zur Schau stellten, noch eine Ausnahme. Und so ist „Mord im Irrenhaus“ mit seinen kleinen Anleihen ans Horrorgenre ein vor allem nostalgisch vergnüglicher Krimispaß.

Vorgestellt von Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin und Autorin.
Ein Gespräch mit ihr finden Sie hier.

 

 

Patrick Quentin „Mord im Irrenhaus“
Atrium Verlag, 272 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-85535-099-5
20,00 Euro

 

Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.

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