Volker Kutscher „Olympia“

Als sie 2017 erschien, war sie in aller Munde: Die Thriller Serie „Babylon Berlin“, basierend auf den Bestseller-Romanen von Volker Kutscher. Zurückversetzt in eine frühere Welt, eine Stadt ohne Internet und Smartphones, mit Fernsprecher und Schreibmaschinen: Die Goldenen 20er.

Eine Zeit, die geprägt ist von gesellschaftlichen Umbrüchen und dem Aufstieg des nationalsozialistischen Regimes. Neu in der Stadt erlebt der junge Kommissar Gereon Rath die Weltstadt Berlin im Rausch und verliebt sich in die meist vorlaute und übereifrige Stenotypistin Charly Ritter. Bei seinen Ermittlungen stößt Rath in ein Wespennest und gerät immerfort in die brenzlichsten Situationen.

Mit „Der nasse Fisch“ gelingt Volker Kutscher der grandiose Auftakt der Bestseller-Reihe mit Gereon Rath, dem noch sieben weitere fesselnde Romane folgen sollen. Der 2020 erschiene 8. Teil „Olympia“ ist mein persönliches Highlight. Im Sommer 1936 muss Rath als verdeckter Ermittler im olympischen Dorf einen Mordfall lösen. Das NS-Regime befürchtet die Diskreditierung der olympischen Spiele in Deutschland und will den Fall um jeden Preis klein halten. Doch die Witwe des verstorbenen Amerikaners taucht auf und übt Druck auf die Ermittler aus. Geplagt von privaten Problemen mit seiner Frau ermittelt Gereon Rath zuerst lustlos, doch während der Verdächtige brutal gefoltert wird, passiert ein zweiter Mord. Raths Eifer ist geweckt, ahnt aber nicht, dass sein eigenes Todesurteil bereits gefällt ist.

Äußerst passend schrieb die TAZ: „Die TV-Serie ›Babylon Berlin‹ mag gutes Fernsehen sein. Volker Kutschers Romane aber sind großes Kino.“ Trotz der verschiedenen Handlungsstränge entpuppen sich überraschende Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den teils grundverschiedenen Fällen. Volker Kutscher schafft es in seinen Büchern eine irre Spannung aufzubauen – ein absolutes Muss für alle Krimi-Fans!

Komplettiert wird die Reihe durch die von Kat Menschik illustrierten Bücher „Moabit“ und „Mitte“, die die Vorgeschichte von Gereon Raths späteren Frau Charlotte Ritter und deren Ziehsohn Fritze Thormann erzählen. Ebenfalls zwei sehr lesenswerte Bücher!

Volker Kutscher und Kat Menschik waren am 25. November 2021 mit dem Buch „Mitte“ zu Gast bei der Erfurter Herbstlese.

Vorgestellt von Juliane Güttler, Geschäftsführerin Kultur: Haus Dacheröden