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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Nov. 26 2013

Karl Kraus und Walter Ulbricht

Für Autor wie Publikum immer wieder ein Genuss: Hellmuth Karasek im Atrium der Stadtwerke. Foto: Holger John
Für Autor wie Publikum immer wieder ein Genuss: Hellmuth Karasek im Atrium der Stadtwerke. Foto: Holger John

Seit es die Herbstlese gibt – man ist inzwischen in der 17. Saison angelangt – gilt eine eiserne Regel: Lade keinen Autor zweimal hintereinander ein. Sie fußt auf zwei Gründen. Erstens soll das Programm abwechslungsreich sein, eine Wiederholung steht dem per Definition entgegen. Zum andern zeigt die Erfahrung, dass es das Publikum nicht wirklich goutiert, bekannten Gesichter allzu schnell erneut zu begegnen; Gäste des Festival haben es bei  einer übereilten Rückkehr entschieden schwerer, ihr Publikum zu erreichen.

Nov. 25 2013

Warane in Bangkok, Graureiher im Flutgraben

Bernhard Kegel ist Entomologe und Stadtökologe. Seit Jahren schreibt er Bücher über biologische Themen. Foto: Holger John
Bernhard Kegel ist Entomologe und Stadtökologe. Seit Jahren schreibt er Bücher über biologische Themen. Foto: Holger John

Mit ein wenig Glück kann man den langbeinigen Gesellen sehen. Er steht oft im Flutgraben, hinter der Brücke Ecke Heß-Breslau-Straße. Zu nah lässt er neugierige Spaziergänger nicht an sich heran; mit kräftigen Flügelschlägen steigt er auf, dreht eine weite Kurve und segelt davon. Keine Frage, der Graureiher ist ein schöner Vogel. Er lebt in Erfurt, mittendrin. Berichte wie über ihn hört man inzwischen aus vielen Städten.

Nov. 24 2013

Wenn es bei der Lesung klingelt

Der Tag der medialen Katastrophe tat den Signierwünschen an Waldemar Hartmann keinen Abbruch. Foto: Holger John
Der Tag der medialen Katastrophe tat den Signierwünschen an Waldemar Hartmann keinen Abbruch. Foto: Holger John

Drei Tage tourt Sportreporter Waldemar Hartmann durch Thüringen. Erst unterhält er bei TA-Cafés sein Publikum in Sömmerda und Apolda, dann ist er bei der Herbstlese im Atrium der Stadtwerke zu Gast. Lesungen sind das nicht, auch wenn er sein aktuelles Buch „Dritte Halbzeit. Eine Bilanz“ immer dabei hat. Nein, zum Lesen kommt er nicht. Dafür hat Waldemar Hartmann viel zu viel erlebt, davon will, ja muss er erzählen. Und was heißt schon hat: In Erfurt wird ein neues Kapitel mit und über ihn geschrieben, zum großen Teil sind seine Zuhörer live dabei.

Nov. 24 2013

Neugier und gesunde Beine

Fast neun Jahrzehnte in neunzig Minuten: Reporter-Legende Gerd Ruge im Gespräch mit dem Leiter des ZDF-Landesstudios Andreas Postel. Foto: Holger John
Fast neun Jahrzehnte in neunzig Minuten: Reporter-Legende Gerd Ruge im Gespräch mit dem Leiter des ZDF-Landesstudios Andreas Postel. Foto: Holger John

Moskau, Washington, Peking und wieder Moskau – Gerd Ruges Stationen als Reporter sind Wegmarken der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie brachten ihn mit den wichtigsten Politikern der letzten Jahrzehnte zusammen und eröffneten ihm dabei auch immer Einblicke in das ganz normale Leben. Gerade die Reportagen jenseits der großen Politik sind ein Teil des Fundamentes seiner großen Beliebtheit, die nach seinem Ausscheiden aus der aktuellen Berichterstattung nicht nachlässt. Das Atrium der Stadtwerke ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als er am Samstag bei der Herbstlese „Unterwegs“ vorstellt. Es sind seine politischen Erinnerungen.

Nov. 20 2013

Das Lied der Berge

Wenn Matthias Politycki von Mittelasien erzählt, ist zu spüren, wie sehr die Region und ihre Menschen den Schriftsteller faszinieren.
Wenn Matthias Politycki von Mittelasien erzählt, ist zu spüren, wie sehr die Region und ihre Menschen den Schriftsteller faszinieren.

Samarkand, die Perle an der Seidenstraße. 1987 reist Matthias Politycki zum ersten Mal nach Mittelasien. Es ist die Zeit Gorbatschows, Glasnost und Perestroika sind die Vokabeln der Saison. In Usbekistan spürt der Deutsche, dass sich etwas im Vielvölkerstaat Sowjetunion zusammenbraut. Lange geht das nicht mehr gut, denkt er. Bald schmeißen die Leute hier die Russen raus. Zurück in der Heimat will er ein Buch schreiben, so beeindruckt ist er. Der Verlag bremst: Lass dir Zeit.

Nov. 19 2013

Schuld bleibt immer, so oder so

Woher kam Gott? ist eine der Fragen, die Monika Maron mit feinem Witz und hintergründigem Humor in "Zwischenspiel" beantwortet. Foto: Holger John
Woher kam Gott? ist eine der Fragen, die Monika Maron mit feinem Witz und hintergründigem Humor in "Zwischenspiel" beantwortet. Foto: Holger John

„Von unten. Was sollen das denn für Bilder werden?“ Monika Maron schaut von ihrem Podest hinab zu dem Mann zu ihren Füßen. „Bitte lassen Sie das“, sagt sie und lacht. Der so Gescholtene trollt sich und macht seine Bilder nun von der Seite. Alles geschieht ohne Aufregung, leicht und locker. Schnell ist das Publikum wieder vom Lesefluss gefangen.

Nov. 18 2013

Die Kinder von Hauptmann Fuchs

Der gebürtige Erfurter Matthias Dell fand kaum Worte für den Tatort aus seiner Heimatstadt. Foto: Holger John
Der gebürtige Erfurter Matthias Dell fand kaum Worte für den Tatort aus seiner Heimatstadt. Foto: Holger John

Matthias Dell hasst schlechte Filme. So sehr, dass der Redakteur der Wochenzeitung „Der Freitag“ dagegen regelmäßig anschreibt. Noch schlimmer ist es für ihn, wenn für schlechte Filme gutes Geld ausgegeben wird; das Geld der Bürger: aus der linken Tasche die Steuern, aus der rechten die GEZ-Gebühren.

Nov. 16 2013

Von Waisen und Wundern

Caroline Flüh und Hans-Jochen Röhrig vor der Lesung  Foto: Holger John
Caroline Flüh und Hans-Jochen Röhrig vor der Lesung Foto: Holger John

Wer als Junge im Waisenhaus seine kranke Schwester besuchen will und dabei erwischt wird, muss mit zehn Rutenhieben auf den Rücken und einem Tag ohne Essen im dunklen Keller rechnen, so das Reglement des Waisenhauses in Potsdam, das Friedrich der Große für die Kinder seiner Soldaten errichten ließ. Eine vorbildliche Einrichtung, möchte man meinen.

Nov. 15 2013

Am Anfang waren die Felder

Assaf Gavron ist in seiner Heimat Israel nicht nur als Bestsellerautor bekannt, er genießt auch große Anerkennung als Übersetzter sowie als Sänger und Texter der Kultband "The Mouth and Foot". Foto: Holger John
Assaf Gavron ist in seiner Heimat Israel nicht nur als Bestsellerautor bekannt, er genießt auch große Anerkennung als Übersetzter sowie als Sänger und Texter der Kultband "The Mouth and Foot". Foto: Holger John

Assaf Gavron hat einen wunderbaren Roman geschrieben. Das literarische Quartett, das zu Beginn der Herbstlese exemplarisch vier Bücher bespricht und sich bisher in den seltensten Fällen auf die Qualität eines Werkes einigen konnte, spricht in diesem Fall ein einstimmiges Urteil: „Auf fremdem Land“ ist einfach großartig. Sie loben ein Buch über die großen Themen der Literatur: Über Familie, Liebe und Heimat, die Suche des Einzelnen nach seinem Platz in der Welt, über Gewalt und Ohnmacht. In drei Haupthelden werden diese großen Themen personalisiert: Da sind die beiden Brüder Roni und Gabi Kupfer, ein tief gefallener Börsianer und sein tiefgläubiger Bruder, und da ist Otniel, der Siedler.

Nov. 15 2013

Am Anfang waren die Felder

Assaf Gavron ist in seiner Heimat Israel nicht nur als Bestsellerautor bekannt, er genießt auch große Anerkennung als Übersetzter sowie als Sänger und Texter der Kultband "The Mouth and Foot". Foto: Holger John
Assaf Gavron ist in seiner Heimat Israel nicht nur als Bestsellerautor bekannt, er genießt auch große Anerkennung als Übersetzter sowie als Sänger und Texter der Kultband "The Mouth and Foot". Foto: Holger John

Assaf Gavron hat einen wunderbaren Roman geschrieben. Das literarische Quartett, das zu Beginn der Herbstlese exemplarisch vier Bücher bespricht und sich bisher in den seltensten Fällen auf die Qualität eines Werkes einigen konnte, spricht in diesem Fall ein einstimmiges Urteil: „Auf fremdem Land“ ist einfach großartig. Sie loben ein Buch über die großen Themen der Literatur: Über Familie, Liebe und Heimat, die Suche des Einzelnen nach seinem Platz in der Welt, über Gewalt und Ohnmacht. In drei Haupthelden werden diese großen Themen personalisiert: Da sind die beiden Brüder Roni und Gabi Kupfer, ein tief gefallener Börsianer und sein tiefgläubiger Bruder, und da ist Otniel, der Siedler.

Über uns

Erfurter Herbstlese e.V. - Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Unser Literaturverein organisiert seit 1997 die Erfurter Herbstlese, die zu den großen literarischen Veranstaltungsreihen in Deutschland gehört. Es lebe die Erfurter Herbstlese!

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  • Kultur: Haus Dacheröden:
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    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr
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