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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Okt. 17 2014

Tanja Kinkel in der Stadt- und Regionalbibliothek

Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Ungeachtet ihrer Erkältung entführte Tanja Kinkel ihr Publikum in die Mongolei - zunächst in die Geschichte des Landes, danach in seine Gegenwart.
Ungeachtet ihrer Erkältung entführte Tanja Kinkel ihr Publikum in die Mongolei - zunächst in die Geschichte des Landes, danach in seine Gegenwart.

Tanja Kinkel gehört zu den produktivsten und vielseitigsten Autoren in Deutschland. Meist sind es historische Stoffe, die sie  sich wählt, aber sie schreibt auch Gegenwartsromane, Jugendbücher, Fantasy, Kinderbücher – es gibt eigentlich kaum ein Genre, mit dem sie sich noch nicht beschäftigt hat. So lassen sich mit ihr und ihren Büchern bei der Reise durch die Jahrhunderte und die verschiedensten Länder immer wieder neue Welten entdecken.

Mit ihrem jüngsten Roman „Manduchai“ führt sie ihre Leser in das 15. Jahrhundert, zu den Mongolen und nach China. In diesem Buch stehen zwei Frauen im Zentrum, die ungewöhnliche Leben führten – eben jene Manduchai auf der Seite der Mongolen und Wan Zhen‘er, die sich zur mächtigsten Frau Chinas entwickelte.

Bei ihrer Lesung in der Stadt- und Regionalbibliothek konzentrierte sich Tanja Kinkel auf die Figur, die dem Roman seinen Titel gab: Manduchai. Schon in der ersten größeren Passage, die Tanja Kinkel vorlas, lässt sie das junge Mädchen einen Satz sagen, in dem sich der ganze Stolz und der spätere Machtwille dieser Frau andeuten: „Ich bin eben nicht niemand“.

Von den Historikern erfährt man nichts darüber, wie Manduchai nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes Manduul Khan zu der Frau reifte, die selbst nach der Macht griff und nach ihrem Tod ein mongolisches Reich hinterließ, das sich „wieder von der sibirischen Tundra und dem Baikalsee im Norden, über die Wüste Gobi hinaus, bis fast zum Yangtse im Süden, von der Mandschurai im Osten bis hin zu den Steppen Zentralasiens“ erstreckte. Genau diese Leerstellen sind es, die die Autorin Tanja Kinkel interessieren und ihre Fantasie herausfordern.

Die zweite Hälfte der Veranstaltung bot einen kleinen Einblick in die Mongolei der Gegenwart: Bilder von Tanja Kinkels Recherchereise zeigten, wie gerade auf dem Land viele Traditionen nahezu ungebrochen die Jahrhunderte überdauerten: So lernt auch heute noch jedes Kind mit spätestens zwei Jahren Reiten, und gegorene Stutenmilch ist nach wie vor das beliebteste Getränk – sie schmecke wie eine Mischung aus Joghurt, Sekt und Mandeln, so Tanja Kinkel.

Tanja Kinkel gelang ein interessanter und anregender Brückenschlag zwischen  Vergangenheit und Gegenwart - und das trotz einer starken Erkältung, die sie sich auf der Frankfurter Buchmesse eingefangen hatte.

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