18:00 Uhr
Kultur: Haus Dacheröden in Erfurt
Goethe und die polnische Romantik
„Vom deutschen Publikum gering geschätzt, von Goethe wohlwollend beurteilt: Die polnische Romantik“
Autoren und Autorinnen slawischer Zunge haben es auch heutzutage noch gelegentlich schwer auf dem deutschen Büchermarkt. Wie galt dies erst zu Goethes Zeiten. Osteuropäische Dichter wurden kaum wahrgenommen, wenige rühmliche Ausnahmen sind in dieser Hinsicht ausgemacht, etwa Herders „Stimmen der Völker in Liedern“; eine Sammlung, die auch slawische Volkspoesie vereinte. Zu den wenigen deutschen Literaten, die sich osteuropäischen Dichtungen zuwandten, gehörte Goethe. Sein Interesse galt insbesondere der polnischen Romantik. Stieß ihn die deutsche Richtung entschieden ab, so akzeptierte er den andersartigen, nämlich national-patriotischen Charakter des nachbarlichen Ablegers.
Er hat seine polnischen Schreibgenossen, allen voran Adam Mickiewicz (1798 – 1855), durchaus geschätzt und erfreute sich seinerseits deren regen Interesses. Sie ließen sich von den großen Werken Goethes zu eigenen Schöpfungen inspirieren, ohne in Epigonentum zu verfallen. Vergleiche zu „Werther“, „Faust“ und „Hermann und Dorothea“ beispielsweise zeitigen verblüffende Parallelen zu Mickiewiczs Drama „Dziady“ (Totenfeier) oder zum Poem „Wieslaw“ von Kazimierz Brodzinski (1791 – 1835). Der Vortrag folgt diesen literarischen Spuren. Er geht ebenso auf Besuche und Bekanntschaften Goethes mit polnischen Dichtern und weiteren prominenten Persönlichkeiten ein. Adam Mickiewicz und sein Dichterfreund Antoni Odyniec (1804 -1885) wurden sogar zum 80. Geburtstag Goethes im Haus am Frauenplan willkommen geheißen. Die Sympathie füreinander war augenscheinlich.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt organisiert in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche, belehrende Vorträge, Diskussionsrunden zu einzelnen Werken Goethes, Bildungsfahrten zu Wirkungsstätten Goethes und anderer Dichter. Bei Interesse bietet sie Gymnasiasten und Studenten aus der Region die Möglichkeit, eigene Arbeiten zum Goethe-Thema zur Diskussion zu stellen. Die Gesellschaft lädt ebenso Autoren und Autorinnen zu Lesungen ein. Sie verfolgt aufmerksam die Aktivitäten der Muttergesellschaft in Weimar und pflegt Kontakte zu anderen Goethe-Ortsvereinigungen in Deutschland - insbesondere zur Goethe-Gesellschaft in Gera - sowie zu kulturellen Vereinen in Erfurt.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt verfolgt die Förderung kultureller Zwecke. Neu gegründet im Jahr 2014 stellt sie sich die Aufgabe, in Übereinstimmung mit den Zielen der Goethe-Gesellschaft in Weimar, Gedankengut, Werk und Persönlichkeit Goethes zu pflegen und zu vermitteln. Sie vertritt keine politischen oder religiösen Ziele.
Weitere Informationen zur Goethe-Gesellschaft finden Sie hier.
Datum | Donnerstag, 6. Oktober 2022 - 18:00 Uhr Der Einlass beginnt in der Regel 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. |
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Preis |
Abendkasse: 5,00 € |
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Wie Sie Tickets kaufen können |
Herbstlese-Geschäftsstelle: Anger 37, 99084, Erfurt
Kultur: Haus Dacheröden: Di-Fr: 12.00-17.00 Uhr, Sa: 10.00-17.00 Uhr, Telefon: Mo-Fr: von 9.00-17.00 Uhr, Sa: 10.00-17.00 Uhr 0361 644 123 75 www.herbstlese.de Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner/angeschlossene Tourist Informationen 0361 227 5 227 www.ticketshop-thueringen.de Buchhandlung Hugendubel: Anger 62, 99084, Erfurt Mo-Sa: 9.30–20.00 Uhr Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt Mo-Sa: 10.00-20.00 Uhr |
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Ort |
Anger 37, 99084 Erfurt, Thüringen, Deutschland
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