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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Juli 02 2021

19:00 Uhr
Kultur: Haus Dacheröden in Erfurt

Literarischer Salon: Zeitzeugen des Jahrhunderts: Peter Huchel und Stephan Hermlin

Franzioska Bronnen & Lutz Götze (Foto: Reiner Zensen)
Franzioska Bronnen & Lutz Götze (Foto: Reiner Zensen)

„Ich nehme zur Kenntnis, dass ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind. Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt.“

So urteilte Stephan Hermlin am Ende seines Lebens, wenige Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer. Resignation, aber zugleich Beharren auf Fortsetzung sprechen daraus. Die Sätze charakterisieren das Ambivalente des Dichters: Kommunist seit seiner Jugend in den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts, Emigrant, Rückkehr in die später gegründete Deutsche Demokratische Republik, Förderer junger Dichter, bürgerlicher Schriftsteller und gleichwohl enger Vertrauter Erich Honeckers: bemüht, das Schlimmste in der Kulturpolitik der DDR zu verhindern. Hermlin litt an Deutschland. Seine Biographie ist über weite Teile „geschönt“. Ein großer Lyriker, ohne Zweifel.

Ganz anders das Leben Peter Huchels: Geboren 1903 in Lichterfelde, Jugend unter Künstlern in Berlin, innere Emigration und zeitweiliges Verstummen nach 1933, später zur Luftwaffe eingezogen. Er kehrte 1945-nach langem Zögern-in die märkische Heimat zurück, deren außerordentlicher lyrischer Gestalter er fortan wurde. Chefredakteur von „Sinn und Form“, der wichtigsten literarischen Zeitschrift beider deutschen Staaten, wurde er 1962 aus politischen Gründen abgesetzt und lebte fortan unter unwürdigen Verhältnissen bei Potsdam. 1971 durfte er, endlich, die DDR verlassen und starb 1981 in Staufen im Breisgau. Ohne Zweifel ist Peter Huchel der bedeutendste deutschsprachige Lyriker der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.

Beider Werke wollen wir an diesem Abend nachspüren und dabei die Vollkommenheit der Poesie erleben.

Das Manuskript schrieb Lutz Götze, Franziska Bronnen gestaltet mit ihrer Lesung Lyrik, Prosa und Briefe.

Der Eintritt ist frei.

Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung / Landesbüro Thüringen

BITTE BEACHTEN SIE: Die Teilnehmerzahl ist für jede Veranstaltung begrenzt. Melden Sie sich hier an: https://bit.ly/35rYaAd Es werden Anmeldebestätigungen versendet. Falls wir Ihnen die persönliche Teilnahme nicht bestätigen können oder Sie Online teilnehmen möchten, haben Sie die Möglichkeit, die Veranstaltung auch als Livestream auf "Caroline TV", dem Youtube-Kanal des "Erfurter Herbstlese e. V.", zu verfolgen.
Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung haben. Kontakt Ebert-Stiftung: Torsten Halbauer // E-Mail. info.erfurt@fes.de, Fon. 0361/ 59 80 20

Datum Freitag, 2. Juli 2021 - 19:00 Uhr
Der Einlass beginnt in der Regel 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
Preis Freier Eintritt
Ort

Anger 37, 99084 Erfurt, Thüringen, Deutschland

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Unser Literaturverein organisiert seit 1997 die Erfurter Herbstlese, die zu den großen literarischen Veranstaltungsreihen in Deutschland gehört. Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Öffnungszeiten

  • Kultur: Haus Dacheröden:
    Di bis Fr: 12.00 - 17.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr
    Telefonische Erreichbarkeit:
    Mo - Fr: 09.00 - 17.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr

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