Douglas Stuart „Young Mungo"

Der feinfühlige Mungo wächst im Glasgow der 1990iger Jahre auf. Sein Leben ist vor allem von Armut und Gewalt geprägt. Ich war sofort gefangen, gefesselt und entsetzt von dem Umfeld in welchem Mungo gefangen ist. Die alkoholabhängige Mutter wird von Mungo versorgt und beschützt, der ältere Bruder ist schon längst von daheim geflüchtet und zieht den jüngeren Bruder auch noch in Bandenkriege und Straßenkriege hinein, die ältere Schwester wendet sich auch mehr und mehr von Ihrer Familie ab.

Und mittendrin ein heranwachsender Jugendlicher welcher in dem rauen Umfeld einfach nur zu zerbrechen scheint und doch versucht sich gegen alles und jeden zu behaupten und einige sonnige Lichtblicke zu erhaschen. Auf der einen Seite war ich entsetzt auf der anderen Seite habe ich mitgefiebert und mitgehofft.

Auch wenn das Umfeld in den 1990iger Jahren spielt, so erinnert mich der Roman sehr an „Die Asche meiner Mutter“ von Frank McCourt. Dem Autor gelingt es seinen Roman absolut realistisch zu vermitteln und nicht an Sozialkritik zu sparen und ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, der Autor weiß zu 100% von was er da erzählt! Einfach nur Lesenswert!

Vorgestellt Lukas Freistedt, Buchhändler bei Hugendubel in Erfurt