Frühlingslese mit Kafka und Safranski

Am 3. Juni 2024 jährt sich der Todestag von Franz Kafka zum 100. Mal. Bereits im Vorfeld des Ereignisses wächst die Zahl der Veröffentlichungen in Zeitungen und Magazinen stetig an, auch in den Programmen der TV- und Radiosender wie in ihren Mediatheken wird um die Deutungshoheit über einen der wichtigsten Schriftsteller der deutschsprachigen Literatur überhaupt gerungen. Nicht zuletzt wirft der Todestag auch auf dem Buchmarkt seine Schatten voraus. So erschien Mitte Februar bei Hanser Rüdiger Safranskis „Kafka: Um sein Leben schreiben“. Laut Verlag bietet das Buch „einen unverstellten Blick auf einen Klassiker der Moderne“. Am Mittwoch stellt Safranski sein Werk in der Kaufmannskirche vor.

„Ich habe kein literarisches Interesse, sondern bestehe aus Literatur, ich bin nichts Anderes und kann nichts Anderes sein“, zitiert er Franz Kafka in einem Brief an seine Verlobte Felice Bauer. Das Schreiben war seine Existenz, die ihm mehr bedeutete als ein vollendetes Werk. Rüdiger Safranski beobachtet Kafka beim Schreiben, um den Geheimnissen seiner Texte näher zu kommen. In seinen Briefen liest er von den Augenblicken des Glücks, die Kafka am Schreibtisch erlebt, und von Momenten, in denen ihm die Welt vollkommen fremd erscheint.

Versteht man Kafkas Bücher als Zeugnisse solcher Grenzerfahrungen, entfalten ihre Geheimnisse eine ganz unmittelbare Kraft. Eine solche Lektüre führt ins Zentrum eines Werks, das zu den Höhepunkten der Weltliteratur zählt.

Rüdiger Safranski, geboren 1945, studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte. Seit 1986 ist er freier Autor und lebt in Badenweiler. Für sein in 26 Sprachen übersetztes Werk wurde er u. a. mit dem Thomas-Mann-Preis, dem Ludwig-Börne-Preis und dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen bei Hanser „Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund!“, „Klassiker! Ein Gespräch über die Literatur und das Leben“ mit Michael Krüger und Martin Meyer und „Einzeln sein. Eine philosophische Herausforderung“.

Die „Erfurter Frühlingslese“ präsentiert

„Kafka: Um sein Leben schreiben“

Lesung mit Rüdiger Safranski

Mittwoch, 24. April 2024, 19:30 Uhr
Kaufmannskirche, Anger 80, 99084 Erfurt
Eintritt 16,00 Euro, ermäßigt 14,00 Euro im Vorverkauf
18,00 Euro, ermäßigt 16,00 Euro an der Abendkasse

In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft e.V.
und der Friedrich Ebert Stiftung/Landesbüro Thüringen

Karten können erworben werden im Kultur: Haus Dacheröden, bei Hugendubel am Anger und im Thüringen Park sowie bei allen VVK-Stellen des Ticketshop Thüringen, im Internet über dacheroeden.de und ticketshop-thueringen.de.