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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Feb. 09 2019

19:00 Uhr

Stummfilmsoiree mit Livemusik

Die Büchse der Pandora
Die Büchse der Pandora

Georg Wilhelm Pabst

Die Büchse der Pandora (Lulu)

Deutschland 1929 · 134 min · s / w · stumm

Ladislaus Vajdas Drehbuch folgt frei Frank Wedekinds Theaterstücken „Erdgeist“ (1898) und „Die Büchse der Pandora“ (1903): Dr. Schön, Zeitungsverleger und Mitinhaber eines Revue-Theaters, erliegt den Reizen der Blumenverkäuferin Lulu. Nachdem Dr. Schöns Verlobung geplatzt ist, heiraten die beiden, doch schon die Hochzeitsnacht endet tragisch: Im Handgemenge löst sich ein Schuss – Dr. Schön stirbt. Lulu wird zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, doch gelingt ihr mit Dr. Schöns Sohn Alwa und drei Freunden die Flucht nach Paris. Hier gerät sie in die Hände eines Erpressers. Wieder muss Lulu fliehen, diesmal nach London, wo sie ihr Schicksal ereilt. Sie sinkt zur Straßendirne herab und fällt am Weihnachtsabend dem Lustmörder Jack the Ripper zum Opfer.

 

Über den Film

Zur Wahl von Louise Brooks

Der Regisseur G. W. Pabst hatte lange nach einer Hauptdarstellerin gesucht. Die Besetzung mit der aufstrebenden Marlene Dietrich soll er mit der Begründung abgelehnt haben, daß sie zu eindeutig und aufreizend spiele. Tilly Wedekind, Lulu-Darstellerin der Theater-Aufführung, sah dies ähnlich. Einer Hauptforderung des Dramas, –“nämlich daß Lulu durchaus kein Vamp, kein Klischee-Dämon ist, sondern wirklich ein triebhaftes, kindliches Geschöpf, unbewußt in ihrem Tun und weder gut noch böse“ – so die Witwe des Autors im „Filmkurier“ (9.2.1929) – entsprach Pabst mit seiner Wahl des amerikanischen Revuegirls Louise Brooks. Von deren merkwürdig unbestimmter, lächelnder Natürlichkeit waren die Zeitgenossen bei der Uraufführung des Films angesichts der nur als Kunstfigur begreifbaren Lulu entsetzt.

Die dramatische Fiktion der Femme fatale mit ihrer irritierenden Mischung aus Vitalität und Passivität, Triebbefriedigung und Unschuld, Leidenschaft und Kühle ist in Louise Brooks zu einer modernen Frau und gleichzeitig zu einer Ikone der Filmgeschichte geworden. Pabst hat eine besondere Begabung in der Inszenierung seiner häufig gegen die Star-Konventionen besetzten Hauptdarstellerinnen. Für die Aufnahmen mit Louise Brooks ließ er besonders weichzeichnendes Filmmaterial verwenden, um den Lichtgloriolen-Glanz, den er um ihr häufig im Halbprofil gezeigtes makelloses Gesicht legt, als Ausdruck vibrierender Erotik einzufangen …

Jürgen Kasten, Metzler Film Lexikon

 

Georg Wilhelm Pabst, geboren 1885 in Raudnitz (Böhmen), heute Roudnice nad Labem (Tschechien), verstorben 1967 in Wien.Mit F. W. Murnau und Fritz Lang der bedeutendste Filmregisseur des deutschen Sprachraums. Höhepunkte in der Stummfilmzeit und im beginnenden Tonfilm. Im Dritten Reich angefeindet und künstlerisch nicht mehr auf der früheren Höhe. Danach trotz zahlreicher Filme lange Zeit fast vergessen.

 

Die Musiker

“Jazz von heute für Filme von vorgestern”

Kleine Kammerensembles neben großen Leinwänden: „Küspert & Kollegen“ greifen die Atmosphäre des klassischen Horror-Stummfilms ebenso auf wie von Slapstick und Melodram. Und richten sich an ein Publikum des Jahres 2019: „Unsere Musik klingt nicht wie traditionelle Stummfilm-Musik, sondern zeitgenössisch und unvorhersehbar“, sagt der Gitarrist und Komponist Werner Küspert. Die Kollegen sind international renommierte und kino-erfahrene Musiker, die hohe Kunstfertigkeit mit viel Gefühl für die Filmsituationen verbinden. Werner Küspert schreibt für sie zeitgemäß-jazzige Musik - teilweise auf punktgenauen Einsatz komponiert, während andere Passagen viel Raum für Improvisation lassen.

„Küspert & Kollegen“ haben sich bereits durch die ganze Frühgeschichte der Kinokunst gearbeitet und sind weltweit unterwegs. 2018 war das Ensemble u.a. im Auftrag der EU und der deutschen Botschaft in Algerien, Malta und Georgien; für 2019 stehen Konzertreisen nach Asien und Südamerika im Kalender.
Zum Ensemble gehören der Echo-Preisträger Bastian Jütte am Schlagzeug, Dietmar Fuhr, der zu den bedeutendsten europäischen Kontrabassisten zählt und u.a. mit Dave Liebmann, Till Brönner, Wolfgang Muthspiel, Enrico Rava auf der Bühne stand, der Saxophonist und Klarinettist Till Martin (Preis der deutschen Schallplattenkritik, Bayerischer Kunstförderpreis etc.) und natürlich der Kopf und Komponist des Ensembles Werner Küspert an der Gitarre.

Datum Samstag, 9. Februar 2019 - 19:00 Uhr
Der Einlass beginnt in der Regel 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
Preis Vorverkauf: 21,00 € / 17,00 € ermäßigt
Abendkasse: 21,00 € / 17,00 € ermäßigt

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Kultur: Haus Dacheröden: Di-Fr: 12.00-17.00 Uhr, Sa: 10.00-17.00 Uhr, Telefon: Mo-Fr: von 9.00-17.00 Uhr, Sa: 10.00-17.00 Uhr
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