Eine Geschichte des Films dreht sich um die Liebe zwischen Christa und Birgit

Gerade erst war der Leipziger Autor Clemens Meyer mit seinem aktuellen Buch „Die Projektoren“ bei der Erfurter Herbstlese zu Gast. Jetzt ist die Verfilmung einiger seiner früheren Erzählungen im Kultur: Haus Dacheröden zu erleben.

Für „Die stillen Trabanten” hat er mit Regisseur Thomas Stuber drei Geschichten aus seinem gleichnamigen Band ausgewählt. Drei Handlungsstränge, die im Film mit einem hochkarätigen Ensemble in Szene gesetzt und zu einem herausragenden Stimmungsbild verwoben werden.

Die Reinigungskraft Christa (Martina Gedeck) zieht sich nach ihren beschwerlichen Schichten in eine kleine Bahnhofskneipe zurück, wo sie sich in die Friseurin Birgitt (Nastassja Kinski) verliebt. Woanders in der Stadt fühlt sich der Wachmann Erik (Charly Hübner) zu der jungen Migrantin Marika (Irina Starshenbaum) hingezogen, die auf der anderen Seite des Zaunes in einer Unterkunft für Geflüchtete lebt. Und der Burgerbrater Jens (Albrecht Schuch) nähert sich derweil bei einer Zigarette seiner Nachbarin Jana (Lilith Stangenberg) an, die zum Islam konvertiert ist und sich nun Aisha nennt.

Etwas sympathisch Altmodisches haftet diesem Film an. Filme mit mehreren Geschichten und gleich wichtigen Hauptpersonen sind überhaupt nicht mehr in Mode – und doch zeigt „Die stillen Trabanten”, wie sich auf ganz wunderbare Weise mehrere Lebensepisoden zu einer Aussage, einer Stimmung verbinden. Der Film entwirft ein Porträt urbaner Einsamkeit. Lebenslügen, geplatzte Träume, in sich selbst gefangene Alltagsroutinen, die nun zaghaft beginnen, sich anderen gegenüber zu öffnen und anzuvertrauen.

Der fein erzählte Film passt perfekt zum Kino im Salon. Einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden in dieser Reihe ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung.  Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Die Filme können bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks geschaut werden. Es sind Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Reihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.

Der Ticketkauf vorab wird empfohlen, da die Platzkapazität begrenzt ist.

In der Reihe „Kino im Salon“
zeigt das Kultur: Haus Dacheröden

„Die stillen Trabanten“

Film von Thomas Stuber
nach dem gleichnamigen Erzählband
von Clemens Meyer

Mittwoch, 20. November 2024, 19:30 Uhr
Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt
Eintritt: 8,00 Euro im Vorverkauf
und 10,00 Euro an der Tageskasse

Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei

Karten können erworben werden in der Herbstlese-Geschäftsstelle im Kultur: Haus Dacheröden, bei Hugendubel am Anger und im Thüringen Park sowie bei allen VVK-Stellen des Ticketshop Thüringen, dazu im Internet über die Webseiten dacheroeden.de und ticketshop-thueringen.de