
Dreiklang einer politischen Praxis
Gerechtigkeit ist das Ziel, doch mit wem ist dieses zu erreichen? Es handelt sich dabei keineswegs um eine Randfrage, die neben den angeblich zentralen politischen Diskussionen gestellt wird, sondern um ein explizit politisches Thema, das im Zentrum einer jeden sozialen Bewegung steht.
Es lohnt sich hier über einen anderen Begriff der politischen Praxis nachzudenken: Freundinnenschaft, meist ins Private verdonnert und aus dem politischen Terrain verdammt. Dabei sind Freundinnenschaften genuin politische Beziehungen, deren grundlegende Charakteristika unseren Blick auf die Welt transformieren. In Zeiten multipler Krisen und wachsender globaler Ungleichheiten, verfolgt dieser Essay bereits bestehende Theorien zur Freundinnenschaft, um diese anschließend für einen Begriff der Freundinnenschaft als politische Praxis produktiv zu machen.
Bahar Oghalai ist Sozialwissenschaftlerin und promoviert zu Politisierungsbiografien migrantischer Feministinnen aus dem Iran in Deutschland an der Universität Koblenz. Sie ist außerdem Dozentin an der Alice-Salomon-Hochschule und publiziert regelmäßig zu den Themen Feminismus und Migration mit einem besonderen Fokus auf Westasien/Nordafrika.
Eine Kooperation mit dem Frauenzentrum Brennessel e. V.
Gefördert von der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen