
Literarisch-musikalisches Programm mit Roman Knižka und dem Quintett OPUS 45
Das Bläserquintett OPUS 45 und der Schauspieler Roman Knižka lassen die unmittelbare Nachkriegszeit in literarischen Texten und Zeitzeugnissen sowie Musikstücken lebendig werden und stellen zudem im ersten Teil des Abends einen engen lokalen Bezug her: Wie sah das Leben der Menschen in Erfurt aus direkt nach Kriegsende, wie haben sie sich zurechtgefunden zwischen Chaos, Zerstörung, Schuld und Neubeginn?
Das Programm erzählt von der Ankunft der Sieger, der Konfrontation der Deutschen mit den Gräueltaten des NS-Regimes, dem Schicksal jüdischer KZ-Überlebender, die nach ihrer Befreiung als „displaced persons“ durch das Land der Täter irrten, von Hungerwintern, Vertriebenen und Kriegsheimkehrern.
Politische Zäsuren wie die Nürnberger Prozesse, die Währungsreform oder die Berlin-Blockade sind ebenso Thema wie die kulturellen Aufbrüche in Literatur und Musik nach 1945. Ob oder wie man nach den Verbrechen der NS-Diktatur und der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs noch schreiben sollte, wurde heftig diskutiert. Roman Knižka rezitiert u.a. aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht und Nelly Sachs. OPUS 45 interpretiert Werke der Nachkriegsavantgardisten György Ligeti und Karl Amadeus Hartmann sowie weitere Kompositionen am Puls der Zeit von Dmitri Schostakowitsch und Hanns Eisler. Außerdem erklingen Musik von Ludwig van Beethoven oder Richard Strauss, aber auch Swing und zeitgenössische Schlager.
Die Künstler:innen: Roman Knižka + Bläserquintett OPUS 45 = Ensemble OPUS 45
Roman Knižka, geboren1970 in Bautzen, Studium an der Bochumer Schauspielschule, Engagement am dortigen Schauspielhaus, danach zahlreiche Rollen in TV-Dramen, Liebesfilmen, „Tatort“-Produktionen und diversen Kinofilmen. Er liest regelmäßig Hörbücher ein und ist mit großem Erfolg auf der Bühne aktiv. Seine markante, wandlungsfähige Stimme begeistert sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Das Bläserquintett OPUS 45 gründete sich bei einem Berliner Orchesterprojekt: Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ (opus 45) stand auf dem Programm und ist seither namensgebend. Das Bläserquintett, bestehend u. a. aus Musikern und Musikerinnen der Hamburgischen Staatsoper, Beethoven Orchester Bonn, NDR Radiophilharmonie Hannover und BBC Symphony Orchestra Glasgow, beschreitet seit einiger Zeit mit dem Schauspieler Roman Knižka und den gemeinsamen literarischen Kammermusikabenden neue, disziplinübergreifende Wege.