
Margarethe von Trottas Film „Hannah Arendt“ ist eine tiefgehende Reflexion über Moral, Verantwortung und die Kraft des Denkens. Im Zentrum steht Barbara Sukowa als die titelgebende Philosophin, die mit messerscharfer Intelligenz und unerschütterlichem Mut den Prozess gegen Adolf Eichmann beobachtet und daraus ihre kontroverse Theorie der „Banalität des Bösen“ entwickelt.
Der Film folgt Arendt von New York nach Jerusalem, wo sie als Reporterin für den New Yorker den Prozess verfolgt. Ihre Erkenntnisse erschüttern die Öffentlichkeit: Eichmann erscheint nicht als Monster, sondern als Bürokrat, der blind Befehle befolgt. Arendts Schlussfolgerung bringt ihr heftige Kritik ein, doch sie verteidigt ihre Überzeugungen mit unbeugsamer Entschlossenheit.
Mit dichten Dialogen und eindrucksvollen Bildern fängt der Film die Atmosphäre der 1960er Jahre ein, während er Arendts Geist und ihre innere Zerrissenheit erfahrbar macht. „Hannah Arendt“ ist ein kluges, packendes Drama über eine Frau, die sich nicht dem Zeitgeist beugt – ein Film, der nachhallt.
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Erleben Sie die Filme bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks, präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Veranstaltungsreihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.
Länge: 113 Minuten


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