Taschentuch-Geschichten
Bestickt, gebügelt, nützlich: Ohne Taschentuch ging man vorzeiten nicht aus dem Haus. Aus Baumwolle musste es sein, wie feinstes Japanpapier. Fein säuberlich gefaltet wurde es in der Schublade aufbewahrt, mit dem Monogramm nach oben und ordentlich auf Kante gelegt.
Corona hat die Stofftaschentücher in Verruf gebracht, doch als Kulturgut sind sie unverwüstlich. Vielleicht wegen ihrer Vielseitigkeit: Sie nehmen Körperflüssigkeiten bei Schnupfen-, Tränen- und Schweißausbrüchen auf, sind Winkelement bei Abschieden oder verknotete Erinnerungsanker mit ständiger Mahnung an die Unvollkommenheit dieser Mnemotechnik (»Was wollte ich mir eigentlich merken?«).
Baumwolle oder Tempos? Gefaltet oder geknüllt? Zart nach Veilchenparfüm duftend, nach Menthol, nach Wäschestärke? Blütenweiß oder gar – blutverschmiert? Am Samstag liefert ein unscheinbares Tuch den Stoff zum Schreiben. Ich freu mich drauf!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann: immer am letzten Samstag im Monat, immer 10 bis 15 Uhr.
Das Kreative Schreiben unter der Leitung von Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie, Weimar) findet regelmäßig im Kultur: Haus Dacheröden statt. Alle, die ihre Schreiberfahrungen mit anderen teilen und diskutieren, Neues lernen und sich in der Kunst des Schreibens ausprobieren möchten, sind herzlich eingeladen.
Nähere Informationen zu Anke Engelmann gibt es unter www.poesiebuero.de.
Anmeldung:
Mail an: engelmann@poesiebuero.de