Vor fast fünf Jahren war Franz Müntefering zuletzt im Kultur: Haus Dacheröden zu Gast. Zusammen mit den jungen Leuten, die dort gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr Kultur absolvierten, plauderte er über Gott, die Welt und wie Gerechtigkeit zwischen den Generationen entstehen und auch verteidigt werden kann. Für alle war klar, das machen wir wieder. Jetzt ist es so weit!
Damals, im Februar 2020 standen der Welt die bitteren Erfahrungen der Corona-Pandemie noch bevor. In der deutschen Gesellschaft ging es mit dem Blick von heute entschieden zivilisierter zu, war von ihrer aufdämmernden Spaltung noch wenig zu spüren. Inzwischen sieht das anders aus. Hass und Hetze sind nicht nur im Netz fast allgegenwärtig, die Risse gehen durch die Familien und lassen lange Freundschaften zerbrechen. Diese Entwicklungen ließen auch „Münte“ nicht kalt. Der langjährige Spitzenpolitiker der SPD und frühere Vize-Kanzler griff zur Feder und schrieb sein Buch „Nimm das Leben, wie es ist. Aber lass es nicht so“.
Darin verarbeitete er auf seine eigene und humorvolle Weise in Gedanken, Reimen und Geschichten durchaus auch persönliche Schicksalsschläge. Doch auch mit 85 Jahren bleibt der Sauerländer Optimist. Locker und bemerkenswert, mit Witz und Verstand, schreibt Franz Müntefering über das Leben, dessen Sinn und Unsinn, über Zögern und Handeln. Glauben und Nicht-mehr-glauben kommen zur Sprache wie das Älter-Werden und Neugierig-Bleiben. Es geht um Sterben und den Tod, über die Liebe zum Leben und was das für die Politik bedeutet. All das in einem Sound, an dem man „den Franz“ sofort erkennt.
Im Kultur: Haus Dacheröden ist das von ihm persönlich zu hören. Nach einer Einführung durch ihn selbst stellt er sich den Fragen der jungen Generation, vertreten durch Leo Paul. Der 19Jährige absolviert gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur und möchte danach Kunst studieren. Etwas später öffnet sich das Podium auch zum Publikum hin. Das darf einen Abend mit Witz und Tiefgang, mit Nachdenklichkeit und klarem Ja zum Leben erwarten.
Moderation: Leo Paul, FSJ-Kultur im Kultur: Haus Dacheröden
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