Finale Etappe bei der Erfurter Herbstlese 2020
Aller guten Dinge sind drei
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Damit die Erfurter Herbstlese auch in Pandemie-Zeiten flexibel auf aktuelle Entwicklungen reagieren kann, wurde sie 2020 dreigeteilt. In den vergangenen Wochen schwang immer die Hoffnung mit, vielleicht doch noch von der einen oder anderen Lockerung des Corona-Regimes profitieren zu können, erklärt Festivalchefin Monika Rettig die diesjährige Vorgehensweise. In Erfurt stellte sie das finale Drittel dieses gebeutelten Jahrgangs vor.
Zum einen erwarten das Publikum dabei traditionelle Termine wie der Debütantensalon oder der Abschlussabend mit Denis Scheck. Trotz Einschränkungen gibt es auch wieder einen Highslammer und beim dritten Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb nach dem Neustart steht die Preisverleihung an. Wie in den Vorjahren wird der MDR auch wieder eine Folge von „Fröhlich lesen“ im Haus Dacheröden aufnehmen.
Nicht weniger bekannt ist Christian Berkel, der seinen zweiten Roman „Ada“ vorstellt. Es ist immerhin schon sein dritter Auftritt bei der Herbstlese, lieh der Schauspieler doch auch schon Thriller-Autor Chris Carter seine prägnante Stimme. „Apropos Thriller – mit dem Schweden Arne Dahl erwarten wir einen der profiliertesten Krimi-Autoren Skandinaviens“, fügt Monika Rettig hinzu.
Im Programm sind weitere Abende zu finden, die eng mit dem Kultur: Haus Dacheröden verbunden sind. Dazu zählen zum Beispiel die Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag, die die Krankenschwester Franziska Böhler zu Papier gebracht hat. Bei einem „Politischen Salon“ zur aktuellen Situation im Gesundheitssystem trifft sie auf Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) und auf Christiane Jähnert, die Pflegedirektorin der Zentralklinik Bad Berka.
Einen Schwerpunkt bildet in diesem Jahr der Berliner Aufbau Verlag, der seinen 75. Geburtstag feiert. Dazu waren erst am Wochenende im Theater Erfurt die Geschwister Gabriele und Gregor Gysi zu erleben, die an ihren Vater Klaus, 1945 einer der Begründer des traditionsreichen Hauses, erinnerten. Der Verlag ist mit zwei weiteren Terminen bei dieser Herbstlese zu erleben: Volker Weidermann stellt zusammen mit der Verlagsleiterin Constanze Neumann sein Buch über Anna Seghers in Mexiko vor, und Victor Klemperers Kinotagebuch wird in der Reihe „Neu aufgeblättert“ präsentiert, macht Monika Rettig neugierig.
Was wäre zudem eine Herbstlese ohne Umzug. Dieses Mal trifft es die Leser von Barbara Thériault, die sich und ihr Buch „Die Bodenständigen“ statt im Dacheröden nun in der Buchhandlung Hugendubel am Anger vorstellt. Gerade erst ist das Erstlingswerk der aus Kanada stammenden Soziologin als „Deutschlands schönstes Regionalbuch 2020“ ausgezeichnet worden.
Wie man es auch drehen und wenden will – als ein „ausgezeichnetes“ wird dieses Festival wohl eher nicht in die Herbstlese-Annalen eingehen. Dennoch ist das Team um Monika Rettig nicht nur unzufrieden oder gar unglücklich. Von den 16 Terminen der gerade laufenden zweiten Etappe waren oder sind immerhin zehn ausverkauft. Obwohl es dabei nicht immer ganz so schnell ging wie bei der Punk-Ikone Campino.
Einen Abstecher nach Apolda und Sömmerda macht das Festival auch. Dieses Jahr ist in Kooperation mit der Sparkasse Mittelthüringen Katja Ebstein, die auch in Erfurt auftritt, zu erleben. Nicht zuletzt gibt es einen Nachholtermin aus dem Frühjahr mit Lutz Seiler im Ratsgymnasium. Dieser Abend war bereits vor Monaten ausverkauft.
Der Vorverkauf für die dritte Etappe beginnt am 1. Oktober 2020 um 10 Uhr. Karten gibt es in der Herbstlese-Geschäftsstelle Anger 37 (Tel.: 0361-644 123 75) und auf www.herbstlese.de, über den Ticket Shop Thüringen (Tel.: 0361-227 5 227 und www.ticketshop-thueringen.de) und bei Hugendubel in Erfurt am Anger und im Thüringen-Park.
Der Flyer steht hier zum Download bereit.