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Okt. 05 2019

Lena Walter verlässt zum Jahresende das Kultur: Haus Dacheröden

Hausspitze muss neu besetzt werden

Lena Walter verlässt zum Jahresende Erfurt.
Lena Walter verlässt zum Jahresende Erfurt.

Von Casjen Carl (*)

Die Herbstlese 2019 ist voll im Gange. Als ob das nicht schon genug Arbeit für das Team des Vereins Erfurter Herbstlese mit sich bringt, wird derzeit zudem intensiv über die Zukunft nachgedacht. Im Haus Dacheröden über das Kultur: Haus Dacheröden.

Zwei Hauptthemen dabei: Erstens ist die mit der Stadt vereinbarte Anlaufphase für das Betreiben des Hauses durch den Herbstlese-Verein vorbei, und zweitens steht ein Wechsel in der Geschäftsführung des Hauses Dacheröden an. Lena Walter, die vor drei Jahren den Posten übernahm, zieht es aus privaten Gründen ins Schwäbische zurück.

Es war und bleibt eine große Herausforderung, fasst die scheidende Dacheröden-Chefin zusammen und sieht einige Ziele erfüllt. So habe es eine gute Entwicklung der Besucherzahlen seit der Übernahme des Hauses im April 2017 gegeben. Diese stiegen von 6000 auf 20.000, die in diesem Jahr sicher erreicht werden.

Einen guten Anteil haben daran die Herbstlese-Abende, von denen viele in die neue Heimstatt des Vereins gezogen wurden. Gerade hier aber waren es eher die kleineren Veranstaltungen, da die Stars der Literaturszene – auch im Sinne des Publikums – größere Säle benötigen. „Für die Erfurter war und ist es aber eine Umstellung, dass wir als Herbstlese nicht nur Literatur im Sinn haben, sondern auch Ausstellungen, politische Salons und Konzerte anbieten“, sagt Lena Walter.

Gleichwohl auch in diesen Bereichen schon eine gute Entwicklung zu konstatieren sei. Einige Reihen, wie HD+, in denen sich Thüringer Kultureinrichtungen in Erfurt vorstellen, oder auch die Salons bräuchten schon ihre Zeit, damit sie sich fest etablieren. Die dreijährige Anlaufzeit sei gut verlaufen, aber das große Ziel müsse sein, dass das Haus Dacheröden jeden Tag ein Angebot habe, damit Kulturinteressierte spontan hierher kommen und was erleben können.

„Die Anlaufphase ist geglückt“, schätzt Tobias Knoblich, der Kulturdezernent der Stadt, ein. Das Thema Literatur habe vielfältig im Haus Dacheröden etabliert werden können. Nicht nur durch die Herbstlese, so Knoblich, und verweist beispielsweise auf das Buchasyl. Der Kulturdezernent meint aber, dass drei Jahre objektiv zu kurz sind, um alle Möglichkeiten auch zu nutzen. Er traue es dem Herbstlese-Verein stark zu, an die bisherige positive Entwicklung weiter anzuknüpfen.

Bei seiner Meinung stütze er sich auf die Evaluierung der ersten drei Jahre, die man mit dem Verein durchführte und die ein positives Ergebnis erbracht habe. Daher werde er auch dem Oberbürgermeister vorschlagen die Förderung fortzusetzen.

„Natürlich hätten wir gern mit Lena weiter gearbeitet“, sagt Herbstlese-Vereinschef Dirk Löhr. Sie hinterlasse eine gute Basis, auf die der neue Chef oder die neue Chefin gut aufbauen können. Angesichts des „fantastischen Teams“ sei bei ihm die große Gewissheit vorhanden, dass sich das Haus Dacheröden weiter gut entwickelt.

Hauptaufgabe werde nach Ansicht Dirk Löhrs die Kontinuität sein. Wenn das Haus schon nicht rund um die Uhr und jeden Tag offen sein kann, müssten sich die Erfurter und ihre Gäste auf feste Angebote verlassen können – etwa auf das Generationen-Café jeden ersten Freitag oder das Table-Quiz jeden letzten Mittwoch im Monat.

Geschäftsführung und Vereinsvorstand seien sich einig, dass nicht nur bis Ende des Jahres per Ausschreibung der Geschäftsführer-Posten besetzt werden müsse, sondern dass dafür auch das Personal aufgestockt werden muss. „Zudem wollen wir versuchen, noch mehr Menschen für eine ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen“, sagt der Vereinschef. „Ist ja für beide Seiten eine Win-Win-Situation: etwas Hilfe beim Einlass gegen die Chance, bei schönen Veranstaltungen zu Gast sein zu können.“

Wo angesetzt werden könne, das hat auch die Noch-Chefin fest im Blick. Tagsüber ein einladendes Café, das wäre gut, und den Hof zu bespielen, berge eine große Chance. Mitten in der Stadt und doch abgeschirmt, sei dieser Ort doch ein wahrer Juwel – für Kultur jedweder Art.

(*) Der Autor ist Leiter der Lokalredaktion Erfurt der Mediengruppe Thüringen. Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal in der „Thüringer Allgemeine“ vom 5. Oktober 2019.

 

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