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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
April 09 2014

Umwege erhöhen die Ortskenntnis

Dissidentin, Revolutionärin, Abgeordnete, Ministerin, Parteivorsitzende, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen: Marianne Birthler hat über ihr Leben einiges zu berichten. Foto: Viadata
Dissidentin, Revolutionärin, Abgeordnete, Ministerin, Parteivorsitzende, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen: Marianne Birthler hat über ihr Leben einiges zu berichten. Foto: Viadata

Mit Erinnerungen ist das so eine Sache. Sie sind manches Mal trügerisch, zeichnen die Vergangenheit in ein weiches Licht oder sorgen für Übertreibungen, die eher unspektakulären Ereignissen zu Gewicht verhelfen sollen. Dem zehnten Kapitel ihrer Autobiografie hat Marianne Birthler ein Zitat Erich Maria Remarques vorangestellt: „Das Wunder, wenn man es erlebt, ist nie vollkommen. Erst die Erinnerung macht es dazu.“ Es beschreibt die Gefühlslage einer Frau, die fast den Glauben an ihre Mitmenschen verloren hatte. Bis zu diesem 4. November 1989 und der großen Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz.

April 03 2014

Fast wahre Geschichten

Nach vier Büchern soll es aus sein mit dem Richter und Margaux? Ob Ulrich Wickert ein Einsehen mit seinem Helden hat, lässt sich in seinem neuen Krimi nachlesen. Foto: Holger John
Nach vier Büchern soll es aus sein mit dem Richter und Margaux? Ob Ulrich Wickert ein Einsehen mit seinem Helden hat, lässt sich in seinem neuen Krimi nachlesen. Foto: Holger John

„Einen schönen guten Abend.“ Seine Begrüßungsworte im Kaisersaal klingen wie ehedem bei den Tagesthemen. Jetzt ist Ulrich Wickert als Krimi-Autor unterwegs. Sein fünftes Buch mit Untersuchungsrichter Jacques Ricou ist gerade erschienen. „Bleib mit deinem Ermittler bei der Wirklichkeit. Such nach Dingen, die du zu einem Krimi zusammensetzen kannst“, erklärt er seinem Publikum.

April 02 2014

Dichtung und Wahrheit

Dichter oder Schriftsteller? Uwe Kolbe möchte so oder so Anerkennung für seine Texte finden. Foto: Holger John
Dichter oder Schriftsteller? Uwe Kolbe möchte so oder so Anerkennung für seine Texte finden. Foto: Holger John

Es ist furchtbar. Seit Jahren wartet die Literaturkritik auf den einen DDR-Roman. Ein Buch soll das sein, das alles erklärt, auf höchstem literarischen Niveau selbstverständlich; Dichtung und Wahrheit, Wirklichkeit und Spinnerei, alles deutlich erkennbar und doch überraschend. Es ist, als erzählten sich die Kritiker selbst einen Witz – um dann verstört zu sein, weil sie die Pointe schon kennen (oder sie nicht verstehen).

April 01 2014

Gelegenheiten ohne Ende

Schlosser, Krankenpfleger, Germanist - Gregor Sander, 1968 in Schwerin geboren, legte mit "Was gewesen wäre" seinen zweiten Roman vor. Foto: Holger John
Schlosser, Krankenpfleger, Germanist - Gregor Sander, 1968 in Schwerin geboren, legte mit "Was gewesen wäre" seinen zweiten Roman vor. Foto: Holger John

Monotonie, Monotonie, Monotonie, singt Katharina. Sie ist Künstlerin. In Berlin hat sie Ausstellungsverbot. Nun lebt sie in der Provinz, irgendwo im Nichts des Nordens. Heute gibt sie in dem alten Forsthaus ein Sommerfest. Keine Party. Ihr Sohn Julius spielt Gitarre. Seinetwegen sind die beiden Mädchen gekommen. Jana und Astrid gehen in die 11. Klasse. In Neubrandenburg, der Vier-Tore-Stadt.

März 30 2014

Das ist mein Abend, und Sie gehören mir!

Ben Becker im Theater Erfurt. Fotos: Holger John / viadata
Ben Becker im Theater Erfurt. Fotos: Holger John / viadata

 "Das ist mein Abend, und Sie gehören mir!" - Ben Becker hätte die Türen des Großen Saales im Theater Erfurt ruhig verschließen lassen können, wie er es scherzhaft androhte, denn keiner im Publikum wollte fliehen. Im Gegenteil, die gut zwei Stunden Programm des Schauspielers und Vortragskünstlers zusammen mit dem Pianisten Yoyo Röhm am Samstagabend schlugen die Gäste der "Frühlingslese"-Veranstaltung in den Bann.

März 27 2014

Geld ist nicht alles

Geld ist nicht alles
Geld ist nicht alles

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. D‘rum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen, reimte Matthias Claudius vor zwei Jahrhunderten. 

März 26 2014

„Alles, was man im Suff schreibt, ist nichts.“

In "Schluckspecht" erzählt Peter Wawerzinek die sagenhafte Geschichte seines Absturzes in die Trunkenheit - und seiner Errettung daraus. Foto: Holger John
In "Schluckspecht" erzählt Peter Wawerzinek die sagenhafte Geschichte seines Absturzes in die Trunkenheit - und seiner Errettung daraus. Foto: Holger John

"Die Regale waren immer voller Schnaps.“ Es ist kein schönes Bild, das Peter Wawerzinek von seinem verschwundenen Land zeichnet. „Erdbeeren gab es selten, Melonen oder Bananen fast gar nicht, aber billiges Bier, Korn und Blauer Würger.“ Er sagt dies der Wiener Zeitung. Woher sollen die an der Donau auch wissen, wie es war, im Norden des Staates der Arbeiter- und Bauern. An der Küste, wo besagter Blauer Würger über Jahrzehnte mindestens als inoffizielle Währung gilt.

März 23 2014

Prosaisches zum Welttag der Poesie

"Magnum" und "Smoke on the Water" - Andreas Groß sorgte für den richtigen Begleitsound zu André Kudernatschs respektive "Suffis Welt". Foto: Holger John
"Magnum" und "Smoke on the Water" - Andreas Groß sorgte für den richtigen Begleitsound zu André Kudernatschs respektive "Suffis Welt". Foto: Holger John

Tag für Tag gibt es Welttage. Inzwischen wird an so vieles gedacht, dass die Tage dafür nicht mehr ausreichen.  Am 21. März wird es besonders eng.  Allein an internationalen Zeitmarken quetschen sich in die 24 Stunden der Welttag des Waldes, der des Down-Syndroms, der Antirassismus-Tag und der Welttag der Poesie.  An letzteren erinnert André Kudernatsch im Club Franz Mehlhose zu Beginn seiner Lesung und rezitiert fröhlich:  

März 21 2014

Einfach Wumbaba

"Coffee to go jetzt auch zum Mitnehmen" - es sind Bekanntmachungen wie diese, die Axel Hacke zu großer Form auflaufen lassen. Foto: Viadata
"Coffee to go jetzt auch zum Mitnehmen" - es sind Bekanntmachungen wie diese, die Axel Hacke zu großer Form auflaufen lassen. Foto: Viadata

Kurz vor Beginn nagt eine kleine Sorge am Veranstalter. Was, wenn Axel Hacke am Abend nur aus seinem brandneuen, erst vorige Woche erschienenen Band „Fußballgefühle“ vorträgt? Nichts gegen das jüngste Opus des Wahlmünchners, aber es sind doch eine ganze Menge Frauen im Saal. Die stehen zwar auf Emotionen und den ganzen Herzschmerz, aber auch in Verbindung mit Fußball? Keine Angst, erklären die Hacke-Kenner. Der Axel liest doch nie nur aus einem Buch, der bietet doch sein ganz eigenes, sein Potpourri.

März 19 2014

Briefe an Freunde

Hier lese ich, ich kann nicht anders - Stefan Schwarz ist eine feste Größe im Erfurter Gewerkschaftshaus. Foto: Holger John
Hier lese ich, ich kann nicht anders - Stefan Schwarz ist eine feste Größe im Erfurter Gewerkschaftshaus. Foto: Holger John

Der erste Satz eines Buches muss sitzen. Taugt er nicht, ist für Verleger, Autoren, Buchhändler und andere, die vom Gedruckten leben, Gefahr in Verzug. Der Leser, so die Angst, könnte aufhören, einer zu sein. Passiert das im Laden, wandert das Buch statt an die Kasse zurück ins Regal.

Über uns

Erfurter Herbstlese e.V. - Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Unser Literaturverein organisiert seit 1997 die Erfurter Herbstlese, die zu den großen literarischen Veranstaltungsreihen in Deutschland gehört. Es lebe die Erfurter Herbstlese!

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