Mehr als die Hälfte der Festivaltermine locken in das Kultur: Haus Dacheröden
30 literarische Angebote zur Frühlingslese
Es ist wieder soweit. Ab sofort gibt es Tickets für die diesjährige "Frühlingslese" mit 30 Veranstaltungen. Im Gegensatz zu den Vorjahren konzentrieren sie sich allein auf die Landeshauptstadt. Neben dem gewohnten Mix aus Belletristik und Sachbuch runden bei ihrer elften Auflage auch Schreibwerkstätten und Lesebühnen die "Frühlingslese" ab, kündigte Festivalchefin Monika Rettig bei der Programmvorstellung im Kultur: Haus Dacheröden an. Das immer noch recht neue Domizil des Herbstlese-Vereins wird in den kommenden zwei Monaten zum literarischen Hotspot – mehr als die Hälfte der Veranstaltungen finden hier statt.
Das Erfurter Festival findet wie von Anfang an in zeitlicher Nähe zur Buchmesse in Leipzig statt. Dies erlaubt es, dem Thüringer Publikum auch internationale Neuerscheinungen vorzustellen. So kommt mit Assaf Gavron eine wichtige literarische wie kritische Stimme Israels – wieder – nach Erfurt. Sein aktueller Roman führt in die Zeit der Staatsgründung vor 70 Jahren zurück. Noch historischer geht es bei Jürgen Neffe zu, der pünktlich zum 200. Geburtstag eine neue Biografie von Karl Marx vorgelegt hat.
Zu den bekanntesten Autoren gehören wohl neben Landolf Scherzer, Jakob Hein, Monika Maron und Sigrid Damm auch Ranga Yogeshwar und Sarah Wagenknecht. Zudem werden im Unterhaltungssegment Susanne Fröhlich, Stefan Schwarz, Moritz Netenjakob sowie die beiden Schauspieler Axel Ranisch und Elena Uhlig erwartet. Traditionell gehören auch der bereits 15. Highslammer und der vierte Diary Slam zum Programm.
Mit 18 werden mehr als der Hälfte der Veranstaltungen im Dacheröden am Anger über die Bühne gehen, freut sich Geschäftsführerin Lena Walter. Damit soll die Wiederbelebung der historischen Adresse konsequent fortgesetzt werden. Seit der Herbstlese-Verein als Träger des gleichnamigen Literaturfestivals wie der "Frühlingslese" vor einem knappen Jahr die Betreibung des Hauses von der Stadt übernommen hat, gehören neben Lesungen und Konzerten auch Ausstellungen und politische Salons zum Profil.
Die Bündelung der eigenen Kräfte ist aber nur ein Grund für die Beschränkung auf die Landeshauptstadt in diesem Frühjahr. Nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit wollen die Partner der "Frühlingslese" - Bibliotheken, Kulturämter, Buchhandlungen und Bühnen - die Bedingungen für einen Neustart der thüringenweiten Lesereihe besprechen. Dazu ist noch Ende Februar ein Treffen in Erfurt geplant.
Karten gibt es auf dieser Webseite, in der Geschäftsstelle am Anger 37, den Ticket Shop Thüringen sowie in den beiden Erfurter Hugendubel-Filialen am Anger und im Thüringen-Park.