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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Okt. 12 2023

Laura und Emilia absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur

Start in ein aufregendes Abenteuer

Laura Wehnemann (links) und Emilia Greta Mönch untertsützen seit September das Team der Herbstlese im Kultur: Haus Dacheröden. (Foto: Lutz Edelhoff)
Laura Wehnemann (links) und Emilia Greta Mönch untertsützen seit September das Team der Herbstlese im Kultur: Haus Dacheröden. (Foto: Lutz Edelhoff)

Die Erfurter Herbstlese und das Kultur: Haus Dacheröden begrüßen auch 2023 wieder zwei junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (FSJ). Emilia Greta Mönch und Laura Wehnemann sind beide 18 Jahre alt und haben seit dem Sommer ihr Abitur in der Tasche. In den kommenden Monaten unterstützen sie das Herbstlese-Team bei den Lesungen und bereiten Konzerte und Ausstellungen mit vor. Auch wenn sie noch nicht wissen, wohin sie ihre Lebenswege nach dem FSJ führen werden, freuen sie sich auf die vielfältigen Herausforderungen. Dazu zählen auch Traditionen wie der Diary-Slam, der mit Emilia und Laura als Organisatorinnen bereits zu seiner zehnten Auflage einlädt.

Emilia und Laura, ihr habt den ersten Monat eures Freiwilligen Sozialen Jahres Kultur (FSJ) gerade hinter Euch. War es schlimm?

Emilia: Nee, nur ein bisschen stressig, weil wir gleich im Vorverkauf der Herbstlese eingesetzt worden sind. Auch die ersten Lesungen sind ja schon vorüber. Aber dafür war es sehr abwechslungsreich und wir konnten gleich alle Facetten der Arbeit kennenlernen.

Laura: Es ist halt etwas ganz anderes als Schule. Statt nur mit Zettel und Stift zu hantieren geht es um reale Dinge. Gerade in der Anfangszeit sind uns ein paar Fehler passiert. Eine Situation, die mir im Gedächtnis geblieben ist, war als ich zu Anfang eine – auch noch gehbehinderte ­– Frau gebeten habe, Ihre Karte abzuholen. Die Karte war aber noch gar nicht da. Dass sie umsonst kommen musste, hat mir sehr leidgetan.

Emilia: Aber solche Fehler passieren, daraus lernen wir ja.

Wie seid Ihr überhaupt zum Herbstlese-Verein gekommen. Waren wir die erste Wahl? Laura, Du kommst ja sogar aus Eisenach.

Laura: Ich habe mich insgesamt bei acht Stellen beworben, auch beim Theater meiner Heimatstadt. Dabei klang die Herbstlese aber mit am interessantesten. Das Vorstellungsgespräch lief dann aus meiner Sicht sehr gut. Die Mitarbeiterinnen waren mir gleich sehr sympathisch und auch das historische Gebäude hat mir gefallen. Es fühlte und fühlt sich noch immer richtig an.

Emilia: Ich hatte zwei Einsatzorte im Blick, der andere hat aber gar nicht auf meine Bewerbung reagiert. Zum Glück (lacht). Als Erfurterin kenne ich das Haus Dacheröden natürlich, die Herbstlese hatte ich nicht so auf dem Schirm. Aber das ändert sich ja gerade.

Das ist schön. Stellt Euch doch bitte kurz selbst vor.

Emilia: Ich bin 18 Jahre alt, in Erfurt geboren und habe gerade am Evangelischen Ratsgymnasium mein Abitur gemacht. Ich finde es lustig, dass ich jetzt in meiner alten Aula Lesungen betreue. Das ist ein bisschen wie mit dem Kaisersaal. Ich habe dort im letzten Jahr immer mal wieder bei Events ausgeholfen. Jetzt war dort die ausverkaufte Lesung mit Charly Hübner. Den kenne ich noch aus meiner Kindheit, von Bibi und Tina (lacht wieder).

Laura: Ich komme wie gesagt aus dem schönen Eisenach. Obwohl ich meine Heimatstadt wirklich mag, mit der Wartburg und dem Panoramaweg zum Burschenschaftsdenkmal, ist für Jugendliche aber nicht so viel los. Es gibt nur einen Club (lacht). Da hat Erfurt schon ein wenig mehr zu bieten. Nach dem Abi ist es nicht schlecht, mal woanders zu sein.

Das heißt, du wohnst jetzt auch hier?

Laura: Ich bin in einer Dreier-WG untergekommen. Das ist schon spannend. Sich um alles selbst kümmern zu müssen, besonders kochen und putzen, das ist schon neu für mich. Aber es macht Spaß.

Emilia: Ich finde es zu Haus noch schön. Und günstiger.

Habt Ihr Geschwister die ihre vermisst oder auch nicht?

Emilia: Ich bin Einzelkind. Ich hätte aber gerne eine Schwester oder einen Bruder gehabt.

Laura: Ich habe eine ältere Schwester, mit der ich mich auch sehr gut verstehe. Wir sehen uns trotz des Umzuges oft. Sie war es auch, die mich auf die Idee mit dem FSJ gebracht hat.

Strukturell ist eine von euch ja dem Haus Dacheröden und die andere der Herbstlese zugeordnet. Wer macht denn was und wie stellt ihr euch das Jahr vor?

Emilia: Ich bin bei der Herbstlese. Ich freue mich, auch wenn es banal klingt, auf die Lesungen. Für mich sind da viele interessante Sachen dabei. Etwa Kerstin Gier, Sie war meine absolute Lieblingsschriftstellerin mit 12, 13. „Silber“ habe ich erst als Hörbuch geliebt und dann bestimmt noch drei, vier Mal gelesen. Jetzt darf ich Sie bei der Vorstellung von „Vergissmeinnicht“ auf der Bühne – auch noch im Ratsgymnasium – anmoderieren. Ich bin schon gespannt.

Laura: Ich bin dem Dacheröden zugeteilt. Ich freue mich darauf, Künstler:innen und Autor:innen zu treffen, die ich schon ein bisschen kenne. Ich hatte mich zum Beispiel auf Désirée Nick gefreut, aber da haben wir leider ein Seminar im Kloster Volkenroda. Das wird sicher auch spannend. Aber das ganze Drumherum einer Veranstaltung interessiert mich schon; vom Stühle stellen bis … das macht Spaß.

Zum FSJ Kultur gehört auch ein eigenes Projekt. Habt ihr schon Ideen dafür?

Laura: Ein bisschen. Wir wollen etwas machen, das unsere Altersgruppe anspricht.

Emilia: Wir sind noch am Suchen und Überlegen.

Habt ihr schon vom Diary-Slam gehört?

Laura: Das war doch ein Projekt einer früheren FSJlerin, oder? Aber mehr noch nicht.

Emilia: Soll eine tolle Sache sein. Wir freuen uns darauf, dass 10jährige Jubiläum mitgestalten zu dürfen, was Laura?

Laura: Save.

Glaubt ihr, das FSJ bringt euch etwas für euren weiteren Lebensweg. Wisst ihr schon, was danach kommt?

Emilia: Ich glaube schon, auch wenn ich wahrscheinlich nicht in dem Berufsfeld Kultur oder Literatur bleibe. Ich lerne eine ganze Menge. Ich bin zwar sehr organisiert, aber eine große Veranstaltung zu einem guten Ende zu bringen, dafür braucht es Kompetenzen, die ich mir hier gerade aneigne. Im Moment schwanke ich noch, was ich studieren möchte. So etwas in die Richtung Wirtschaftspsychologie vielleicht. Am liebsten in Österreich.

Laura: Einen konkreten Plan habe ich noch nicht. Aber dafür mache ich ja das FSJ. Ich glaube es bereichert mich, da ich viele Dinge lerne, Kontakt zu interessanten Menschen knüpfe und einen ersten Eindruck von der Berufswelt bekomme. Wenn es gut läuft, könnte ich mir etwas in Richtung Kulturmanagement vorstellen. Schauen wir mal.

Ihr seid ja jetzt ziemlich eingespannt. Bleibt da noch Zeit für Hobbys oder Beziehungen?

Emilia: Mein Freund sieht es noch entspannt (lacht). Freitags bin ich immer zum Ballett gegangen, das schaffe ich jetzt dummerweise nicht mehr. Ich lese gerne, gerade ist die Fantasy Reihe „Cresent City“ dran. Außerdem vereise ich gerne und mag es, neue Orte zu entdecken.

Laura:  Ich bin eher der sportliche Typ und gehe gerne ins Fitnessstudio. Am Wochenende treffe ich mich mit Freund:innen oder breche zu einem Städtekurztrip auf. Klar lese ich auch gern, viel Fantasy und Thriller, am liebsten Ursula Poznanski. Mein letztes Ziel war Hamburg, da hat es mir sehr gut gefallen. Der Höhepunkt war der Besuch von „Harry Potter und das verwunschene Kind“.

Ein Gesprächsende mit Harry Potter, besser geht doch gar nicht. Liebe Laura, liebe Emilia: Willkommen an Bord und viel Spaß im Kultur: Haus Dacheröden und bei der Herbstlese.

Das Freiwillige Soziale Jahr Kultur ist anteilig gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

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Öffnungszeiten

  • Kultur: Haus Dacheröden:
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    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr
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