Die Erfurter Herbstlese 2022 startet mit dem traditionellen Literarischen Quartett
Herbstlese startet mit dem Quartett

Am Montag ist es wieder soweit: Die „Erfurter Herbstlese“ beginnt. Der langjährigen Tradition folgend startet sie mit ihrem Literarischen Quartett in die bereits
26. Auflage. Bis zu seinem ebenso gewohnten Ausklang mit dem Kritiker Denis Scheck am 13. Dezember führt das Festival insgesamt 61 Programmpunkte auf. Sie versprechen ein Wiedersehen mit bekannten Herbstlese-Gästen wie auch die Präsentation neuer Autorinnen und Autoren.
Unter Leitung von Gastgeber Felix Leibrock – Autor, Seelsorger und Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München – widmen sich die Generalintendantin des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters Ute Lemm, der langjährige Programmchef von MDR Thüringen Matthias Gehler und Herbstlese-Vereinsvorsitzender Dirk Löhr zunächst dem Motto des Festivals. Es lautet, mit dem obligatorischen Fragezeichen versehen, in diesem Jahr „Die Zeit heilt alle Wunden?“.
Mit Blick auf die Stimmungs- und Gefühlslage gerade im Osten der Republik darf an diesem allgemeinen Versprechen einer Besserung der Lage durchaus gezweifelt werden, hatte Dirk Löhr vor wenigen Wochen bei der Vorstellung des Herbstlese-Programms auf die Aktualität des Leitmotivs hingewiesen. Neben ihrer Sicht auf die Gesamtsituation in Thüringen und der Welt präsentieren die vier Protagonisten des Abends dann auch jeweils ein konkretes Werk einer Autorin oder eines Autors.
So darf sich das Publikum im Kultur: Haus Dacheröden auf die Eindrücke freuen, die die Lektüre von Sabine Adlers „Die Ukraine und wir“ bei Felix Leibrock hinterlassen haben. Ute Lemm widmet sich Navid Kermanis „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott“, und Matthias Gehler stellt Steffen Menschings Roman „Hausers Ausflug“ vor. Dirk Löhr hat im Vorfeld des Quartetts Lucy Frickes Buch „Die Diplomatin“ gelesen.
Gut zwei Wochen nach Beginn des Vorverkaufs scheint das Herbstlese-Angebot bei den Besucherinnen und Besuchern auf einiges Interesse zu stoßen. Mit fast 8000 vergebenen Tickets liegt das Festival im Plan, freut sich Programmchefin Monika Rettig. Sie empfiehlt, unbedingt die Website im Auge zu behalten, da auch bei zunächst ausverkauften Abenden immer wieder Tickets zurück in den Verkauf kommen. Zudem weist sie auf die bewährten Wartelisten hin.
Ein Programmpunkt liegt ihr besonders am Herzen. Für einen Besuch von Navid Kermani in Erfurt hat sie sich lange eingesetzt. Der weitgereiste Reporter und Schriftsteller hat in Buchform einen persönlichen Dialog mit seiner Tochter vorgelegt, der er einen modernen, aufgeklärten Islam nahebringen möchte. Bei der Herbstlese stellt Navid Kermani sein Buch bereits am Mittwoch (21. September) ab 19.30 Uhr in der Aula des Evangelischen Ratsgymnasiums vor. Für diese Veranstaltung – eine Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen, dem Katholischen Forum und dem Theologischen Forschungskolleg an der Universität Erfurt – gibt es noch Karten.
Die ersten Termine der „Erfurter Herbstlese“ bis Ende September im Überblick:
22.9.2022, 20.15 Uhr: „Das Erste Mal. Der Herbstlese-Debütantensalon“ in der Buchhandlung Hugendubel
24.9.2022, 19.30 Uhr: Anke Engelmann, „Eiapopeia im Prenzelberg“ im Kultur: Haus Dacheröden
26.9.2022, 19.30 Uhr: Sabine Adler, „Die Ukraine und wir“ in der Kaufmannskirche
27.9.2022, 19.30 Uhr: Matthias Matschke, „Falschgeld“ in der Aula des Ev. Ratsgymnasiums
30.9.2022, 20.15 Uhr: Frank Goldammer, „Bruch. Ein dunkler Ort“ in der Buchhandlung Hugendubel
Das vollständige Programm ist auf den Websites der Herbstlese und des Ticketshops Thüringen einzusehen. Tickets können gebucht und gekauft werden im Kultur: Haus Dacheröden, bei Hugendubel am Anger und im Thüringen-Park sowie an allen VVK-Stellen des Ticketshops (Pressehäuser, Tourist-Infos etc.).