Vorgestellt von Katja Kemnitz, Mitarbeiterin der Erfurter Herbstlese
Stefan Schwarz „Der kleine Gartenversager“

Eine der besten Möglichkeiten, gut durch diese streng geregelte Zeit zu kommen, ist wohl der eigene Garten. Die Gedanken kreisen nicht um unerfreuliche Nachrichten, der wintermüde Leib wird ordentlich bewegt und dem Gemüt tut das erste Frühlingsgrün auch wohl. Für Greenhorns wie mich, die nun erstmals ihr eigenes Gemüse anbauen wollen und Blumenparadiese für Bienen planen, gibt es unzählige Ratgeber. Diese wälze ich natürlich auch, aber die unterhaltsamsten Informationen bekomme ich aus zwei Büchern, die etwas aus der Rolle fallen:
Meike Winnemuth hat für ihren Bestseller „Bin im Garten“ ein Jahr lang aufgeschrieben, wie sie einfach losgelegt hat in ihrem neuen grünen Zuhause. Mit allem, was dazu gehört: ihre Wohnung mit hunderten von Pflanzschälchen zugestellt, dutzende Pflanzen geordert, mühevoll Erde geschaufelt oder wochenlang Radieschen geerntet und verspeist. Wie bei ihrer Lesung zur Frühlingslese im letzten Jahr, teilt Meike Winnemuth ihre Erfahrungen auf charmante Weise mit ihrem Publikum oder eben mit mir als Leserin. In meinem Exemplar ihres Buches kleben inzwischen viele bunte Merkzettel und ich erinnere mich beim Buddeln oft an ihre Widmung „Einfach machen – wird schon!“
Mit seinen Radieschen hat mein anderer Garten-Held nicht so viel Glück wie Frau Winnemuth. Die werden bei ihm einfach nichts. Damit hat sich Stefan Schwarz alias „Der kleine Gartenversager“ inzwischen abgefunden. Vielleicht liegt´s am Klima, ein Garten in Leipzig muss schließlich ohne Meeresbrise (die hat Frau Winnemuth an der Ostsee) auskommen. Aber genau wie sie probiert Stefan Schwarz alles aus und scheitert dabei oft auf ganzer Linie. Von wegen „Superschmelz“ – die Konsistenz der Kohlrabiknollen erinnert an Radiergummis - oder als kreativer Buchsbaum-Friseur. Aber er feiert auch Erfolge, wie beim Anbau seiner heiß geliebten Dicken Bohnen oder dem heldenhaften Fällen einer Riese-Konifere. Ich musste sehr lachen über diese Geschichten. Am allerbesten sind sie, wenn Stefan Schwarz sie selber erzählt, wie zur Herbstlese im letzten November. Seit ein paar Monaten bin ich nun selber aktive Gartenversagerin voller Tatendrang. Jetzt verstehe ich ihn und lache trotzdem. Denn ich weiß, ich bin nicht allein mit meiner Versuch-Irrtum-Methode im Grünen. Die Radieschen schwächeln, aber die Bohnen sehen schon mal gut aus.
Danke, liebe Meike Winnemuth, lieber Stefan Schwarz für diese amüsanten Schätze im Gartenbuchregal.
Vorgestellt von Katja Kemnitz, Assistenz der Geschäftsführung der Erfurter Herbstlese
Ein Gespräch mit Stefan Scharz - auch über seinen Kleingarten - ist hier zu finden.
Auf dem Foto ist übrigens ein Samentütchen der Thüringer Traditionsfirma N.L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH zu sehen.
Die Bücher können bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.