Verena Kessler „Eva"

„Was hält die Zukunft noch für uns bereit?“ Mit einer wunderbar schmucklosen Sprache erzählt Verena Kessler in ihrem Roman „Eva“ kurzweilig von vier Frauen, von vier ganz verschiedenen Geschichten und vier unterschiedlichen Lebensentwürfen: Sina versucht schwanger zu werden, denn ihr Partner wünscht sich unbedingt Kinder. Ihre Schwester Mona hat bereits drei Kinder und fragt sich, wie es ohne sie wäre. Die engagierte Lehrerin Eva ist für einen Geburtenstopp, um den Klimawandel aufzuhalten und eine scheinbar namenlose Frau kämpft mit dem Schmerz um den Verlust ihres Kindes. Der Roman ist in vier Passagen unterteilt, die jeweils aus der Sicht einer der vier Frauen geschrieben ist. Ihre Geschichten sind irgendwie miteinander verwoben, aber die letzte Verbindung bleibt bis zum Schluss verborgen.

Im ersten Moment scheint dieses Buch wie ein Roman für Frauen und doch würde ich auch jedem Mann empfehlen „EVA“ zu lesen. Gerade weil es sehr ehrlich die Gefühle zum Elternsein preisgibt und wie die Vorstellung von einer heilen Welt damit verknüpft zu sein scheint. Vielleicht kann jeder Lesende seine ganz eigenen Antworten auf die Fragen des Lebens finden?

„EVA“ hat mich persönlich mit einigen Fragezeichen zurückgelassen und mich deswegen zum Nachdenken angeregt. Wie bereichernd… Ein Buch, das man definitiv verschenken sollte!

Vorgestellt von Juliane Güttler, Geschäftsleitung Kultur: Haus Dacheröden