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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Juni 07 2020

Vorgestellt von Katja Kemnitz, Mitarbeiterin der Erfurter Herbstlese

Thomas Mullen „Darktown“

Thomas Mullen „Darktown“
Thomas Mullen „Darktown“

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Vor ein paar Tagen fragte mein Mann nach neuem Lesestoff und ich drückte ihm „Darktown“ von Thomas Mullen in die Hand. Passender geht´s gerade nicht. Denn dieser Tage scheint es nur schlimme Nachrichten aus den USA zu geben. Neben allen anderen Katastrophen schlägt sich die Bevölkerung nun auch mit ihrem alten Rassenkonflikt herum – buchstäblich und in aller Härte. Namensgebend für diesen Krimi ist das Stadtviertel Sweet Auburn in Atlanta, wo nur Farbige wohnen. 1948 dürfen dort erstmals sogenannte Negroe Officers, farbige Polizisten, Streife laufen. Mehr aber auch nicht.

Juni 06 2020

Vorgestellt von Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin und Autorin

Sigrid Nunez „Der Freund“

Sigrid Nunez „Der Freund“
Sigrid Nunez „Der Freund“

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Eigentlich mag die Erzählerin von Sigrid Nunez‘ Roman Katzen sehr viel lieber als Hunde. Doch dann taucht plötzlich ein riesiger Vertreter der Gattung Canidae in ihrem Leben auf. Apollo heißt diese Dogge, die Hinterlassenschaft eines Freundes, mit dem die Erzählerin viele Jahre eng vertraut war. Beide sind Schriftsteller, der Freund war dreimal verheiratet, daneben gab es zahlreiche Affären. Doch seine Beziehung zu der Erzählerin ließe sich am besten mit Seelenverwandtschaft beschreiben. Er begeht Selbstmord und lässt eine völlig verstörte, zutiefst traurige Freundin zurück. Doch dann kommt Apollo.

Juni 05 2020

Eobanus-Hessus-Wettbewerb für Thüringer Talente startet wieder

„Schreibt auf, was Euch bewegt!“

„Schreibt auf, was Euch bewegt!“
„Schreibt auf, was Euch bewegt!“

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In Thüringen lebende junge Literaten können sich wieder am Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb der Stadt Erfurt und der Erfurter Herbstlese beteiligen. Die bereits dritte Auflage nach dem Reset 2018 steht dabei unter einem neuen Motto, sagt Herbstlese-Programmchefin Monika Rettig. Bis zum 1. September heißt es „Schreibt auf, was Euch bewegt!“. Es können ein Prosatext oder bis zu drei Gedichte eingereicht werden. Die Sieger präsentieren sich und ihre Werke am 4. Dezember im Kultur: Haus Dacheröden. Für die drei Hauptpreise stehen jeweils 300,00 Euro bereit.

Juni 05 2020

Vorgestellt von Ulf Annel, Autor und Kabarettist

Sieglinde Mörtel „Tratsch vun frieher und itze"

Sieglinde Mörtel „Tratsch vun frieher und itze
Sieglinde Mörtel „Tratsch vun frieher und itze"

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Mittendrin im Thüringer Dialekt-Mischmasch - In „Tratsch vun frieher und itze“ erzählt Sieglinde Mörtel unterhaltsame Heimatgeschichten. Da liegt aufgeschlagen ein Buch. Ein Mann schaut auf die linke Seite und fragt: „Wasndas?“ Was ist denn das? Die Antwort ist einfach. Es ist Dialekt, so geschrieben wie gesprochen. Das Buch hat den Titel „TRATSCH vun frieher un itze“. Das großbuchstabige Wort ist sofort verständlich, der Rest entschlüsselbar. Es wird der Leserschaft auch sonst leicht gemacht, denn dies ist ein zweisprachiges Buch: links die Mundart, rechts Hochdeutsch.

Juni 04 2020

Vorgestellt von Marlene Borchers, Literaturwissenschaftlerin

Karen Köhler „Miroloi“

Karen Köhler „Miroloi“
Karen Köhler „Miroloi“

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In Karen Köhlers Roman steht eine beinahe vollständig abgeschottete, stark patriarchisch geprägte Gesellschaft im Mittelpunkt, die auf einer Mittelmeerinsel ihr streng reglementiertes Dasein fristet. Die namenlose Protagonistin ist ein Findelkind und bewegt sich dadurch am Rande dieser Gesellschaft. Der Stil der Autorin ist recht einfach gehalten, passt aber gerade dadurch in das Bild, dass von der Bewohnerin einer Welt gezeichnet wird, die weder Bildung, noch ein liebevolles Zuhause hat. Durch die Naivität und die Lernwilligkeit der Protagonistin wird umso deutlicher, welche Bedeutung Sprache hat.

Juni 03 2020

Vorgestellt von Willy Römer, Kritischer Zeitgenosse im Vorruhestand

Margot Spohn „Was blüht denn da?“

Margot Spohn „Was blüht denn da?“
Margot Spohn „Was blüht denn da?“

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Wenn es während des Studiums auf Exkursion ging, hatte der Botanikprofessor für die zukünftigen Biochemiker stets einen Trost parat. Man könne mit Hilfe eines Bestimmungsbuches Pflanzen nur dann einer Art zuordnen, wenn man sie zuvor schon kannte. Ein wirklich netter Mann; alle, selbst die Studenten seines Lehrstuhls, versuchten die mündliche Prüfung „Höhere Pflanzen“ bei ihm abzulegen. Aber auch wenn das exakte Bestimmen den ungeübten Pflanzenliebhaber vor echte Probleme stellt, ist eine passable Annäherung an die botanische Wahrheit mit Hilfe eines guten Buches kein Hexenwerk.

Juni 02 2020

Vorgestellt von Karen Lottegier, Buchhändlerin

I. Theobald und D. Gray „Requiem für Artemisia Jones“

I. Theobald und D. Gray „Requiem für Artemisia Jones“
I. Theobald und D. Gray „Requiem für Artemisia Jones“

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Das Buch von Isa Theobald und David Gray ist einfach großartig. Ich hatte schon einiges von beiden Autoren gelesen und deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch, das sie gemeinsam geschrieben haben. Die Geschichte dreht sich um Miss Artemisia Jones, eine jungfräuliche Bibliothekarin. Eines Tages wird sie von Sir Reginald Bullington eingeladen, um seine berühmte Bibliothek zu inventarisieren. Er und seine Freunde haben aber ganz andere Pläne mit Artemisia. Schon ziemlich schnell in der Geschichte wird klar, dass sie sie an Satan opfern wollen, was aber anders endet als die Herren erwartet haben.

Juni 01 2020

Vorgestellt von Marlene Borchers, Literaturwissenschaftlerin

Thomas Meyer „Wolkenbruchs Stelldichein“

Thomas Meyer „Wolkenbruchs Stelldichein“
Thomas Meyer „Wolkenbruchs Stelldichein“

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Motti Wolkenbruch wurde von seiner jüdischen Familie verstoßen. Der Grund: die Liebesbeziehung zu einer Nichtjüdin. Glücklicherweise findet Motti bald Gleichgesinnte, die nicht nur bereit sind, ihn aufzunehmen, sondern mit ihm zusammen an einem großen Ziel arbeiten: die Weltherrschaft. Thomas Meyer verpackt politische Inhalte und Gesellschaftskritik so, dass beim Lesen genug davon übrigbleibt, um darüber nachdenken zu können, die Lektüre aber kurzweilig und unterhaltsam daherkommt. Dabei fasst er die Thematik an keiner Stelle mit Samthandschuhen an.

Über uns

Erfurter Herbstlese e.V. - Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Unser Literaturverein organisiert seit 1997 die Erfurter Herbstlese, die zu den großen literarischen Veranstaltungsreihen in Deutschland gehört. Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Öffnungszeiten

  • Kultur: Haus Dacheröden:
    Di bis Fr: 12.00 - 17.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr
    Telefonische Erreichbarkeit:
    Mo - Fr: 09.00 - 17.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr

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