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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
April 28 2020

Lieblingsbücher vorgelesen von Martin Schink

Brüder Grimm „Der Bauer und der Teufel“

Brüder Grimm „Der Bauer und der Teufel“
Brüder Grimm „Der Bauer und der Teufel“

Artikel

Teil 2 „Der Bauer und der Teufel“ aus den Hausmärchen der Brüder Grimm. So manches Märchen des belesenen Duos kommt – zumal in der Sprache seiner Zeit belassen – seltsam hart und fast schon unheimlich daher. Doch diesem kleinen Stück liegt trotz seiner offenkundigen Moral ein Zauber inne, der Ingrid Annel seit ihren Kindertagen nicht verließ. Weil sie mit ihrem Mann Ulf zusammen einen Lieblingsbuch-Nachmittag bestritt, durfte sie nur zwei Favoriten angeben – umso wertvoller erscheint im Nachhinein die Wahl der Erfurter Schriftstellerin.

April 28 2020

Vorgestellt von Reinhard Troschka, Kartograph

Daniel Schwartz "While the Fires Burn"

Daniel Schwartz
Daniel Schwartz "While the Fires Burn"

Artikel

„Da stimmt was nicht. [...] Das ist doch kein Berg mehr. Das ist doch ein Tier. Eines, dem man Fell und Haut abgezogen hat. Sein Skelett klemmt jetzt im Felsen“, berichtet Daniel Schwartz, Schweizer Künstler aus Solothurn und damit nah an den Transformationen. Denn auch in seiner Heimat sehen die Gletscher „nicht mehr alle frisch aus“, fern der bläulich schimmernden Postkartenidylle. Ein jeder kann sehen, ob Tourist, von mit modernen Aufstiegsanlagen erschlossenen Aussichtspunkten, oder Hochtourengeher, dass eine erdgeschichtliche Periode zu Ende geht.

April 27 2020

Vorgestellt von Sabine Hölterhoff, Leiterin des Konzernmarketings der SWE

Gabriele Tergit „Effingers“

Gabriele Tergit „Effingers“
Gabriele Tergit „Effingers“

Artikel

Es ist eine versunkene Welt, die Gabriele Tergit in „Effingers“ beschreibt. Eine Welt, zu der wir heute nur noch über historische Bauten, Kunstwerke, gerettete Alltagsgegenstände, Bilder und eben über Geschichten Zugang finden können. „Effingers“ ist die Chronik zweier jüdischer Familien um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert und beschreibt hoch spannend 70 Jahre deutsche Geschichte. Gabriele Tergit beschreibt das Leben der Hauptfiguren so detailreich, so liebevoll und umfassend, dass die Szenen fast wie Gemälde erscheinen.

April 26 2020

Vorgestellt von Monika Rettig, Programmchefin der Erfurter Herbstlese

Markus Orths „Picknick im Dunkeln“

Markus Orths „Picknick im Dunkeln“
Markus Orths „Picknick im Dunkeln“

Artikel

Das ist das ganz und gar ungewöhnliche und faszinierende Setting des neuen Romans von Markus Orths: Der Komiker und Freigeist Arthur Stanley Jefferson, besser bekannt als Stan Laurel, trifft auf den Scholastiker und Tiefgläubigen Thomas von Aquin. Fast siebenhundert Jahre trennen die beiden, und aus dieser zeitlichen Differenz speist sich ein Gutteil der Komik des Romans, wenn Stanley seinem ungleichen Kompagnon Dinge wie Film, Slapstick, Feuerzeug und Kamera erklären oder als der Schmalspurphilosoph, der er zeitlebens war, Kants Denken nahebringen möchte.

April 25 2020

Lieblingsbücher vorgelesen von Martin Schink

Michail Bulgakow „Die weiße Garde“

Michail Bulgakow „Die weiße Garde“
Michail Bulgakow „Die weiße Garde“

Artikel

Teil 1, „Die weiße Garde“ von Michail Bulgakow. Wie es dieser Roman in die Lieblingsbuch-Bibliothek schafft, liegt ein wenig im Dunklen. Vorgabe für die Gäste ist ja, drei Bücher mitzubringen. Manchmal können sie sich nicht recht entscheiden und haben ein viertes oder sogar fünftes dabei. Aber egal, lesens- und hörenswert ist das Buch allemal. Es stammt aus dem Jahr 1924. Bulgakow, der vor allem für seinen Jahrhundert-Roman „Der Meister und Margarita“ berühmt ist, führt seine Leser in das Kiew nach der Oktoberrevolution, das von den „Weißen“ besetzt ist.

April 25 2020

Vorgestellt von Anke Engelmann, Dozentin für Kreatives Schreiben

Young-Ha Kim „Aufzeichnungen eines Serienmörders“

Young-Ha Kim „Aufzeichnungen eines Serienmörders“
Young-Ha Kim „Aufzeichnungen eines Serienmörders“

Artikel

Der erste Satz erschreckt: „Meinen ersten Mord habe ich vor 25 Jahren begangen“. Der zweite umreißt das Thema des Buches: „Oder waren es 26?« Mord und Demenz, bei derart knappen und genauen Federstrichen ist man nach wenigen Zeilen gefesselt. Will hier ein böser Mensch etwas Gutes tun? Oder hat ein alter Mann Wahnvorstellungen?
Der Protagonist aus den „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ ist kein Sympathieträger. Mit Befremden folgt man den Niederschriften des früheren Tierarztes Byongsu Kim. Verzweifelt schreibt Kim, der an Demenz erkrankt ist, gegen das Vergessen.

April 25 2020

Kreatives Schreiben mit Anke EngelmannAbgesagt

Anke Engelmann (Foto: Fotoatelier Schönstedt)
Anke Engelmann (Foto: Fotoatelier Schönstedt)

Veranstaltung

Corona-Schreibzeit, garantiert virenfrei! Im Mai kann das Kreative Schreiben mit Anke Engelmann hoffentlich wieder in der gewohnten persönlichen Begegnung und im direkten Austuasch stattfinden, aber bis dahin gilt: Corona-Schreibzeit, garantiert virenfrei!

April 24 2020

Gespräch mit Herbstlese-Programmchefin Monika Rettig

„zweiterfruehling“ bei der Herbstlese

Monika Rettig (Foto: Lutz Edelhoff)
Monika Rettig (Foto: Lutz Edelhoff)

Artikel

Wegen der ausgefallenen Buchmesse in Leipzig und den zahllosen abgesagten Lesungen, Signierstunden und Podiumsdiskussionen finden viele aktuelle Bücher nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. Die Initiative „zweiterfruehling“ ruft dazu auf, diese Neuerscheinungen ein Jahr länger in die Festivalprogramme, die Schaufenster der Buchläden und die Kulturprogramme der Medien aufzunehmen. Wie sich die Herbstlese der Kampagne des Netzwerks der deutschsprachigen Literaturhäuser anschließen möchte, erklärt Programmchefin Monika Rettig.

April 24 2020

Vorgestellt von Kathleen Kröger, Mitarbeiterin im Kultur: Haus Dacheröden

Wilhelm Genazino „Ein Regenschirm für diesen Tag“

Wilhelm Genazino „Ein Regenschirm für diesen Tag“
Wilhelm Genazino „Ein Regenschirm für diesen Tag“

Artikel

Geld verdienen kann man mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten. Als Krankenpfleger, Lehrer oder Koch. Oder eben als Probeläufer für englische Luxushalbschuhe, wie es Wilhelm Genazinos namenloser Antiheld in „Ein Regenschirm für diesen Tag“ seit vielen Jahren tut. Seine Berufung erfüllt indes nicht nur den Zweck des Geldverdienens, sondern fügt sich auch nahtlos in das Lebenskonzept des Protagonisten, der seine Arbeitswege zum Testen der Schuhe nutzt, um durch die Stadt zu streifen, zahlreiche Freundinnen zu treffen und die Welt in ihrer zur Gewohnheit gewordenen Absurdität zu durchdenken.

April 24 2020

Gespräch mit Herbstlese-Liebling Stefan Schwarz

„Alte Bücher, alte Bücher, alte Bücher!“

Stefan Schwarz bei der Herbstlese 2016 im Theater Erfurt. (Foto: Holger John)
Stefan Schwarz bei der Herbstlese 2016 im Theater Erfurt. (Foto: Holger John)

Artikel

Stefan Schwarz gehört ohne Frage zu den Lieblingsautoren des Herbstlese-Publikums. Seit Jahren sorgten seine Auftritte für ausverkaufte Häuser. Unbemerkt von der Öffentlichkeit musste sich Schwarz einer Krebserkrankung erwehren. Jetzt geht es dem Ranga Yogeshvar des Eingesperrtseins nach seinem eigenen Bekunden wieder prima. Hier verrät er, wie lange seine Seuchenbibliothek noch vorhält, was Claudia Cardinale mit seinem Kleingarten zu tun hat und welche regionale Küche in der Corona-Krise dank ihres exzessiven Knoblauch-Einsatzes seine liebste ist.

April 23 2020

Vorgestellt von Katja Kemnitz, Mitarbeiterin der Erfurter Herbstlese

Margaret Atwood „Die Zeuginnen“

Margaret Atwood „Die Zeuginnen“
Margaret Atwood „Die Zeuginnen“

Artikel

Haarsträubend bigott und unvorstellbar sind die Umstände, in denen sich Desfred, eigentlich June, in ihrem neuen Dasein als „Magd“ wiederfindet. Reduziert auf die Aufgabe, sich schwängern zu lassen, hat es nichts mehr mit ihrem alten Leben als emanzipierte junge Frau und Mutter zu tun. So wie sie müssen sich alle Frauen im Staate Gilead fügen – als Dienstmädchen, Gebärmaschine oder Gefangene in mit Atommüll verseuchten Kolonien. Und dann gibt es noch die „Tanten“ – zuständig für die Ausbildung und Zucht der Mägde. Die schlimmste von allen, Tante Lydia, kann man nur verachten. Oder?

April 22 2020

2. HörsaalSlam an der Uni ErfurtAbgesagt

2. HörsaalSlam an der Uni Erfurt
2. HörsaalSlam an der Uni Erfurt

Veranstaltung

Poetry Slam im Hörsaal Nr. 1 der Universität Erfurt! Der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft und der Studierendenrat holen für Euch die besten und größten PoetInnen Deutschlands direkt in den Hörsaal. Statt Statistik gibt es feinste Emotionen, statt Powerpoint pointenreiche Prosa, statt Langeweile nur Liebe und Poesie. Kommt vorbei, genießt und schreibt gut mit, denn alles ist garantiert prüfungsrelevant! Natürlich sind neben den Studierenden auch alle anderen Fans des guten Poetry Slams herzlich eingeladen.

April 22 2020

Vorgestellt von Katharina Bucklitsch, Mitarbeiterin im Kultur: Haus Dacheröden

Franz Kafka „Die Verwandlung“

Franz Kafka „Die Verwandlung“
Franz Kafka „Die Verwandlung“

Artikel

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Dieser Beginn von Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ belegte den zweiten Platz im Wettbewerb um den schönsten ersten Satz. Schön und gleichsam ungeheuerlich. Schaurig. Irgendwie auch befremdlich. Sofort ist der Leser mittendrin in einer völlig irrationalen Welt, wird hineingezogen in das Seelenleben eines Menschen, dessen Geschichte schnell gelesen und auch erzählt werden kann.

April 21 2020

Vorgestellt von Dr. Axel Schmidt, Rechtsanwalt und Literaturwissenschaftler

Saša Stanišić „Herkunft“

Saša Stanišić „Herkunft“
Saša Stanišić „Herkunft“

Artikel

„Herkunft“ ist der bereits vierte Roman des Schriftstellers Saša Stanišić. Der Roman wirft eine Frage auf, die nicht nur in einem Europa mit weitgehend offenen Grenzen vielen gestellt wird: „Woher kommst du?“ Der im ehemaligen Jugoslawien geborene Stanišić fällt diese Antwort nicht leicht, er kam als Jugoslawe zur Welt, in einem Land, dass es in dieser Form nicht mehr gibt. Er versucht diese Frage mit seiner Familiengeschichte zu beantworten und erzählt in einer Mischung aus Autobiographie und Roman, was Geburtsorte, Sprache und Familie für das Leben bedeuten.

April 20 2020

Philosophy After WorkAbgesagt

Dietlinde Schmalfuß-Plicht (Foto: privat)
Dietlinde Schmalfuß-Plicht (Foto: privat)

Veranstaltung

Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen.

Über uns

Erfurter Herbstlese e.V. - Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Unser Literaturverein organisiert seit 1997 die Erfurter Herbstlese, die zu den großen literarischen Veranstaltungsreihen in Deutschland gehört. Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Öffnungszeiten

  • Kultur: Haus Dacheröden:
    Di bis Fr: 12.00 - 17.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr
    Telefonische Erreichbarkeit:
    Mo - Fr: 09.00 - 17.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr

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