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Erfurter Herbstlese
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Feb. 06 2023

Die Chefärzte der Zentralklinik Bad Berka stehen Rede und Antwort

Die Mär von zwei Litern Trinken pro Tag

Dr. Ulrich Hinkel von der Klinik für Nephrologie rät zu schonendem Umgang mit der Niere
Dr. Ulrich Hinkel von der Klinik für Nephrologie rät zu schonendem Umgang mit der Niere

Täglich acht Glas Wasser! Diese Faustregel galt für viele bislang als Maßstab gesunden Trinkens, um die Nieren gut zu versorgen und den Körper fit zu halten. So mancher teilt sich den Tag sogar danach ein, wie viel zu trinken ist. „Zwei Liter aber sind für die meisten Menschen viel zu viel. Das schafft man eigentlich gar nicht“. Dies sagte Dr. Ulrich Hinkel von der Klinik für Nephrologie anlässlich der Veranstaltungsreihe „Freche Fragen an Chefärzte“ im Erfurter Haus Dacheröden. Dort stellen sich jeweils am letzten Donnerstag des Monats Chefärzte den Fragen aus dem Publikum.

Der tägliche Bedarf an Flüssigkeit im Körper ist aus Sicht von Dr. Hinkel bei jedem unterschiedlich und pegelt sich in der Regel bei einem bis anderthalb Litern ein. „Zu viel Wasser schadet oft mehr als es dem Körper nutzt“, so der Experte für Nierenkrankheiten. Auch komme ein großer Teil der benötigten täglichen Menge aus den Lebensmitteln. Etwas anderes sei es bei hoch betagten Bewohnern in Alters- oder Pflegeheimen. Hier sei es oft nötig, die Menschen zum Trinken zu motovieren.

Der Wasser-Bedarf hängt aus Sicht von Dr. Hinkel von vielen Faktoren wie dem Klima, dem Körpergewicht, dem Alter, der körperlichen Aktivität oder dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Wer viel Sport treibe oder an Fieber leide, der schwitze natürlich mehr als normale Menschen und habe einen höheren Bedarf an Flüssigkeit. „Trinken Sie morgens erstmal ein Glas Wasser und danach dann, wenn Sie Durst haben“, rät der Nieren-Experte. Natürlich glaubten die Männer in Bayern, dass Bier gesund für die Nieren sei. „Bei den Franzosen ist es der Rotwein, bei den Franken der Weißwein. Dafür gibt es sogar spezielle Studien. Am Ende aber kommt es immer auf eines an – auf maßvollen Genuss“, sagt Dr. Hinkel.

Zu den wichtigsten Funktionen der beiden Nieren im Körper zählt das Ausscheiden von Produkten des Stoffwechsels und von Fremdstoffen. Darüber hinaus übernehmen die Nieren wichtige Funktionen bei der Regulierung des Wasserhaushaltes, des Blutdrucks, des Elektrolythaushaltes sowie des Gleichgewichts zwischen Säuren und Basen. Aktiv beteiligt seien die Nieren auch am Hormonhaushalt, beispielsweise bei Vitamin D3.

„Hauptursachen für teils schwere Erkrankungen der Niere sind Diabetes und Bluthochdruck“, so Dr. Ulrich Hinkel. Dies könne bis hin zur lebenslangen Dialyse oder einer notwendigen Transplantation führen. Auch Rauchen sei ebenso wie Übergewicht schädlich für die Nierenfunktion. Als extrem schmerzhaft in vielen Fällen sieht Dr. Hinkel eine Nierenkolik. Dann verstopfe ein aus Kristallen gebildeter Stein die Gänge zur Harnblase.

In den meisten Fällen sei die moderne Medizin in der Lage, alle anfallenden Probleme mit den Nieren über gute Medikamente oder schonende Varianten der Behandlung zu lösen. In der Zentralklinik Bad Berka wurde dazu eigens eine spezielle Abteilung eingerichtet, die mit neuester Technik ausgerüstet sei. Auch auf die Dialyse als Form der Blutwäsche sei die Klinik sehr gut vorbereitet. „Solch eine Dialyse dauert je nach Patient vier bis sechs Stunden und muss in der Regel lebenslang dreimal in der Woche erfolgen“, sagt Dr. Hinkel.

Das Video mit den Frechen Fragen an Dr. Ulrich Hinkel können Sie sich hier anschauen: https://media.video.taxi/embed/6YY612KPIGdx

Text: Anke Geyer


Die nächsten „Frechen Fragen“ beantwortet am 23. Februar ab 19 Uhr Prof. Harald Lapp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Herzzentrum der Zentralklinik.
Thema ist:  „COVID-19-Infektion und Folgen für das Herzkreislaufsystem“

 

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