Die Schreibwerkstatt im Kultur: Haus Dacheröden – Teil 2: Texte von Tina Neumann
Der Weg ist das Ziel
Mitte September hatte die Erfurter Herbstlese - eingebettet in die Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum“ - in die Schreibwerkstatt in das Kultur: Haus Dacheröden eingeladen. Inspiriert von der Ausstellung waren zunächst Fragen wie „Was bleibt von mir?“ oder „Was kann ich weitergeben?“ unter Anleitung von Anke Engelmann Ausgangspunkte für erste praktische Versuche. Die Resonanz auf dieses Wochenende, bei dem gearbeitet, diskutiert, nachgedacht, gelacht und natürlich geschrieben wurde (gesungen übrigens auch!), war so positiv, dass wir das Format fortsetzen werden. Die entstanden Texte sollen - so die Autoren einverstanden sind - hier veröffentlicht werden. Es folgt Teil 2.
Von Tina Neumann
Haiku
Die Liebe bleibt dann
wenn die Möglichkeit besteht
geliebt zu werden
Der Weg ist das Ziel
Der Weg den ich eingeschlagen hab, ist das Resultat von dem, was ich zuvor erlebte.
Es ist ein Weg der Steine, des Stockens und des Wieder-in-Fahrt-Kommens.
Total gegensätzlich.
Aber interessant.
Er wird sich verzweigen und immer wieder neue Aussichten zum Vorschein bringen.
Aber in der Veränderung liegt das Ziel.
Nicht stehenbleiben.
Weitermachen.
Und das, was einem nicht gut tut, zurücklassen.
Mir ist es gleich.
Ich gehe meinen Weg und das, was mir begegnet, habe ich selbst erreicht.
Habe ich selbst gewollt und werde es annehmen. Ganz gleich welche Richtung.
Nur nicht stehenbleiben.
Und nach Möglichkeit nicht zurück.
Aber selbst wenn es wieder back to the roots gehen sollte, ist das immer noch besser als das
Steckenbleiben, das Verharren.
Ich bin eigentlich das Ergebnis von dem was ich geleistet – geschaffen habe.
Irgendwie identifiziere ich mich immer wieder mit dem, was war und warte auf das, was noch
kommen wird.
Ich freue mich und bin wachsam.
Ich bin dankbar und auch fordernd.
Irgendwie alles von allem und doch einmalig.
Wie heißt es? Sei du selbst, alles andere gibt es schon.
Das stimmt und danach lebe ich
Aber am Ende fügt sich alles und ich bin wieder auf den Weg, den ich begehe und sei er noch so steinig.
Ich bin – Dankbar – Freudig – Frei.