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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Aug. 12 2020

Die Autoren freuen sich auf erste Live-Auftritte nach der Coronapause

Spannender Start für die Sommerbühne

Ein neues Banner wirbt an der Fassade des Haus Dacheröden für die Sommerbühne (Foto: Marco Schmidt)
Ein neues Banner wirbt an der Fassade des Haus Dacheröden für die Sommerbühne (Foto: Marco Schmidt)

Von Casjen Carl*

So spannend war der Start einer Erfurter Herbstlese noch nie. Sowohl für das Team um Programmchefin Monika Rettig als auch für die Zuhörer. Für letztere soll es aber zunächst einmal ein spannendes Vergnügen sein, das die Unwägbarkeiten der Corona-Zeiten vergessen lässt.

An diesem Freitag präsentiert also die Literaturkritikerin Margarethe von Schwarzkopf ein Krimi-Paket unter dem Titel „Sommermorde“. Sie wird empfehlen, welche der Krimis des Jahres es wert sind, in den verbleibenden Ferientagen oder an lauen Sommerabenden gelesen zu werden.

Am Samstag wiederum kommt Mario Fesler in den Hof von Haus Dacheröden, um seinen Kinderkrimi „Extrem gefährlich – Hamster undercover“ vorzustellen. Den kriminalistisch-literarischen Start in das Sommerbühnen-Programm komplettiert Ilja Trojanow am Samstagabend, der seinen zwischen Trump-Tower und Kreml spielenden Polit-Thriller „Doppelte Spur“ verstellt.

Ilja Trojanow liest erstmals live

„Der Abend ist die erste Live-Lesung für Ilija Trojanow“, sagt Monika Rettig und berichtet, dass der Autor sehr froh sei, nach Online-Lesungen nun mit dem Herbstlese-Abend erstmals vor Publikum auftreten zu können. So gebe es laut Rettig etliche weitere Buchautoren, die sehr kooperativ seien und auch Doppelauftritte an einem Tag bestreiten wollen, um einem größeren Publikum die Chance auf einen Leseabend zu eröffnen. Auch wenn die Lust am Auftritt die Autoren reize, es gebe, so erzählt Monika Rettig, auch Skepsis. Elke Heidenreich beispielsweise habe am Telefon sehr genau zu den zugelassenen Besucherzahlen nachgefragt. Denn die Autorin habe bereits Lesungen unter Corona-Bedingungen gehabt und da kam teils nicht so die Stimmung auf, wie sie es sonst so mag.

So ist der 31. August für das Team vom Herbstlese-Verein ein in doppelter Hinsicht besonderer Tag. Dann sollen die Karten für die Veranstaltungen des zweiten Teils der 2020-er Herbstlese in den Verkauf gehen. An dem Tag werde aber auch die nächste Corona-Verordnung in Thüringen in Kraft treten. „Wir hoffen natürlich auch auf Regelungen, die mehr Gäste zulassen“, sagt Programmchefin Rettig. Auch das ist Teil der Spannung, die über der Herbstlese dieses Jahres liegt.

Mit dem September beginnt dann aber auch der Teil der Lese-Reihe, an dem die Fans ihre Herbstlese wiedererkennen können. Wechselnde Spielorte vom Haus Dacheröden über das Stadtwerke-Atrium bis zum Theater. Und auch das Literarische Quartett wird den gewohnten Auftakt geben. Ein dickes Programmheft allerdings werde nicht gedruckt. Da vieles noch im Flusse sei, geben drei nacheinander erscheinende Flyer den ersten Überblick. Nähere Informationen biete dann die Internet-Seite des Vereins.

Für die Sommerbühne, deren Programm vor gut drei Wochen vorgestellt wurde, ist aber alles bereit. Ab Freitag stehen parallel zwei Spielstätten – der Dacheröden-Hof und die Aula des Ratsgymnasiums als Regenvariante – bereit. „In unserem Hof haben wir die Remise als Getränkeverkaufsstand ausgebaut“, verrät Rettig. Schon jetzt seien erfrischende Getränke in der Kühlung. Über die Bühne werde das Herbstlesezelt gespannt, falls es wider Erwarten doch einmal zu regnen beginne.

Unterstützung für „Zweiter Frühling“

Bleibt noch, von der Spannung zu reden, mit der Monika Rettig und Kolleginnen auf den Auftakt und die ersten Veranstaltungen blicken. Sie hoffen, dass mit dem Start auch noch weitere Herbstlese-Freunde – die vielleicht gerade noch im Urlaub waren – auf die Sommerbühne aufmerksam werden. Was übrigens auch die Autoren hoffen. War doch durch den Corona-Lockdown einigen neu erschienenen Bücher die Aufmerksamkeit verwehrt geblieben.

So beteiligt sich auch die Herbstlese an der Kampagne „Zweiter Frühling“, um solchen Neuerscheinungen eine Bühne zu bieten. So bekommen Science-Slam-Champion Henning Beck, die Orient-Reisende Nadine Pungs und Pflanzenretter Jürgen Feder mit ihren Büchern eine große Bühne – eben die Herbstlese-Sommerbühne.

* Dieser Beitrag erschien zuerst in der Thüringer Allgemeine vom 12.08.2020.

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