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Nov. 23 2014

Sebastian Fitzek im Audimax der Universität Erfurt

Mehr Redung als Lesung

Der Autor und sein jüngstes Werk: Sebastian Fitzek schafft es, auch Säle wie das Audimax der Universität Erfurt zu füllen.
Der Autor und sein jüngstes Werk: Sebastian Fitzek schafft es, auch Säle wie das Audimax der Universität Erfurt zu füllen.

„Schon nach den ersten drei Minuten bebte das Audimax der Universität Erfurt vor Gelächter. Und das, obwohl die Besucher zu einer Thriller-Lesung gekommen waren“, mein Vivian Ryck. Die Buchhändlerin, die bei Hugendubel im Thüringenpark arbeitet, weiß um die Faszination der Bücher des Bestseller-Autors. Da möchte man doch eher meinen, dass es gruselig und sehr still im Saal wird, weil alle gebannt zuhören.

Bei den wenigen vorgelesenen Stellen ist es dann auch so. Schließlich geht es bei „Passagier23“ ordentlich zur Sache. Auf einem Kreuzfahrtschiff forscht der Hauptheld nach dem Verbleib seiner Familie. Er hat nie daran geglaubt, dass seine Frau erst den Sohn, und danach sich selbst umgebracht hat. Jetzt gibt es neue Hinweise darauf, was damals wirklich geschah. Schnell wird die Geschichte wirklich spannend, düster und – natürlich – gruselig.

Zum Glück geht das nicht die ganze Zeit so. Sebastian Fitzek erzählt lebhaft aus seinem schriftstellerischen Leben und kann sich damit der Aufmerksamkeit seiner Zuhörer sicher sein. „Denn gerade das ist ja das Interessante, lesen können wir schließlich alle selbst“, findet Vivian Ryck die Dramaturgie des Abends völlig in Ordnung. Durch sein Erzählen beantwortet der Autor gleichsam die Fragen, die sich beim Lesen oft stellen: Wie zum Beispiel die Idee zu einem Thriller entsteht und ob der Autor nicht „selbst ein bisschen gestört sein muss“, wenn er auf solche perfiden Mordgedanken kommen will.

Die Buchhändlerin beantwortet diese Frage mit einem klaren „Nein". Für sie ist Sebastian Fitzek nicht nur Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor, der mit jedem seiner Romane die Bestseller-Listen erstürmt, sondern auch „ein sehr charmanter, humorvoller und authentischer Unterhalter.“

Mit dieser Meinung steht Vivian Ryck nicht allein. Patrizia Biester, die den Literaturblog „maaraavillosa“ betreibt, kommt zu einem ähnlichen Schluss. Sie glaubt, dass man zu Fitzeks Lesungen weniger wegen des Buches geht, sondern vielmehr wegen des Autors. Auch im Audimax weist Sebastian Fitzek darauf hin, dass seine Veranstaltungen „weniger Lesung und viel mehr Redung“ sind.

Besonders gefällt der Erfurterin die Entstehungsgeschichte des Buches. „Die erste Idee hatte er bereits 2005, als er selbst eine Kreuzfahrt machte. Kreuzfahrten findet er übrigens ziemlich komfortabel, da man immer all sein Gepäck und das Hotelzimmer dabei hat und sich trotzdem ohne große Mühe von einem zum anderen Ort bewegt!“ Zustande kam das Buch dann aber wegen verschiedenster anderer Projekte erst einmal nicht, schreibt sie in ihrem Blog.

Lesung, Redung – da fehlt noch das Fotografieren und Signieren. Denn nach dem offiziellen Teil stand Sebastian Fitzek seinem Publikum noch lange zur Verfügung. Nur langsam rückte die Schlange an seinem Tisch vorwärts, nahm er sich doch für alle Fans die Zeit für ein kurzes persönliches Gespräch. Er ist eben – gruseligen Text hin oder her – in erster Linie ein charmanter Gastgeber.

Übrigens: Patrizias Blog findet man hier.

Sebastian Fitzek im Audimax der Universität Erfurt

Fotos: VIADATA

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