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Erfurter Herbstlese
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März 09 2021

Vanessas Blog: Die Erfurter Herbstlese und ich (Teil 6, Februar 2021)

Applaus, Applaus

Vanessa Kaupe absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Erfurter Herbstlese. Hier schreibt sie über ihre Erlebnisse.
Vanessa Kaupe absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Erfurter Herbstlese. Hier schreibt sie über ihre Erlebnisse.

Von Vanessa Kaupe

Bereits zu Beginn meines FSJs hatte ich zugesagt, das Projekt meiner Vorgänger zu übernehmen: Den Bookclub. Dieser wurde von Jugendlichen für Jugendliche ins Leben gerufen, um Lesebegeisterte zusammenzuführen. Das anfangs noch Leseclub genannte Projekt stagnierte jedoch, und so nahmen meine Vorgänger sich der Sache an und versuchten, damit mehr Reichweite zu erlangen.

Heute setzt sich der Bookclub aus neun Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren zusammen und trifft sich in regelmäßigen Abständen, um über die aktuell gelesenen Bücher zu diskutieren. Da sich Treffen aber dank Corona auch im Februar schwer gestalteten, mussten wir auch hier auf die allseits beliebte Alternative zurückgreifen: Zoom-Meetings.

So begann mein Februar also mit einem virtuellen Book-Club Treffen, das tatsächlich sehr gut lief. Die Technik funktionierte optimal und das Format eignete sich perfekt für den Austausch untereinander, obwohl es natürlich trotzdem schade war, sich nicht persönlich treffen zu können. Dennoch haben wir alle die Runde sehr genossen und viel Spaß gehabt.

Diesmal haben wir uns über ganz verschiedene Bücher unterhalten, die wir im Jahr 2021 gelesen haben. Das war ziemlich interessant, da unser Buchgeschmack teilweise sehr unterschiedlich ist und man dadurch einen Einblick in Welten erhalten hat, die man sich selbst vermutlich nie erschlossen hätte. Ab und an lesen wir aber auch Neuerscheinungen gemeinsam, die kostenfrei und vor Veröffentlichung zur Verfügung gestellt werden – ein Angebot, das wohl dafür sorgt, dass ich auch nach meinem FSJ noch ein Mitglied des Bookclubs bleiben werde.

Neben diesem Meeting und dem Blumengießen, das ich seit Februar aktiv betreiben darf, prägte vor allem ein Gesprächsthema den Arbeitsalltag: Die literarische Mittagspause. Dabei handelt es sich um ein neues digitales Projekt der Erfurter Herbstlese, bei dem sich Programmchefin Monika Rettig etwa 25 Minuten lang mit einem Autor über sein neuestes Werk unterhält. Jeden zweiten Mittwoch soll eine neue Folge auf dem YouTube-Kanal und dem Spotify-Account der Herbstlese erscheinen und den Menschen im Homeoffice eine kleine literarische Auszeit bieten.

Im Februar begannen also die Dreharbeiten und die ersten Folgen wurden produziert. Ich selbst wurde technisch in den Dreh und damit auch in die Kunst der Audioaufnahmen eingeweiht. Zuletzt saß ich, wer hätte das gedacht, natürlich auch mit im Videoschnitt und erweiterte meine Kenntnisse diesbezüglich weiterhin geduldig.

Doch hinter all diesen Aufgaben lauerte hinter einem Nebelschleier bereits ein Projekt, das allmählich an Konturen gewann und sich immer mehr in den Vordergrund drängte. Der Diary Slam hatte auf seine Zeit gewartet, und nun war sie gekommen. Es galt, ihn vorzubereiten.

Diary Slam? Dabei handelt es sich, wie beim Bookclub, um ein Projekt einer vorherigen FSJlerin bei der Herbstlese. Im Grunde ist die Idee ganz einfach zu erklären: Der Diary Slam ist eine Veranstaltung, bei der aus echten Tage- und Notizbüchern vorgelesen wird – von den Verfassern und Verfasserinnen der Einträge höchst selbst. An einen Poetry Slam angelehnt findet diese Veranstaltung in Wettbewerbform statt und das Publikum entscheidet mittels Applaus, wer sich am Ende als Gewinner bezeichnen darf. Dieses Jahr ist der Diary Slam für den Mai angesetzt und wir hoffen alle, dass Corona uns dabei keinen Strich durch die Rechnung machen wird.

Traditionell wird diese Veranstaltung immer von den aktuellen FSJlern organisiert, wobei die FSJlerin der Herbstlese (also meine Wenigkeit) die größere Verantwortung trägt. Um eine Veranstaltung zu organisieren, muss man vielerlei bedenken. Zuallererst: Teilnehmer anwerben und finden. Dafür reicht es nicht, sich nur in seinem Bekanntenkreis umzuhören. Es braucht Plakate und Öffentlichkeitsarbeit – ein Videotrailer ist beispielsweise schon in Planung. Teilnehmer zu finden ist mitunter der schwierigste Punkt, da eine solche Veranstaltung im Endeffekt von ihnen getragen wird. Darauf habe ich im Februar besonderen Wert gelegt und so schon einige Teilnehmer finden können.

Ebenfalls nicht zu vernachlässigen: Die musikalische Umrahmung und die Moderation der Veranstaltung. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich eigenständig eine Band gefunden und gebucht habe, die im Mai gerne spielen möchte und ich freue mich sehr auf den Auftritt von Sijeb! Die Moderation ist hingegen noch nicht geklärt und sollte ab März feststehen.

Abgesehen davon gibt es natürlich noch unzählige weitere Punkte, die zu beachten sind: Die Technik, das Anwerben des Publikums, der Aufbau, das Catering und der Bardienst, ein Hygienekonzept und vieles mehr. Das alles steht also in den nächsten Monaten noch auf meiner To-Do-Liste, die in letzter Zeit gefühlt immer länger wird, weil auf jeden erledigten Punkt schnell zwei unerledigte kommen.

Es bleibt also spannend bei der Erfurter Herbstlese!

Du bist zwischen 12 und 19 Jahre alt, liest gern und hast Interesse am Bookclub? Dann melde dich bei kemnitz@herbstlese.de


Alle Folgen von Vanessas Blog lassen sich einfach per Klick aufrufen:

Teil 1, September 2020 „Wie ich gleich zur Legende wurde“

Teil 2, Oktober 2020 „Kein Wort über Campino“

Teil 3, November 2020 „Absage-Frust und Video-Lust“

Teil 4, Dezember 2020 „Hurra, es ist eine Randspalte“

Teil 5, Januar 2021 „Eye in the Skype”

Teil 6, Februar 2021 „Applaus, Applaus“

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