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Erfurter Herbstlese
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Nov. 21 2019

Für die Herbstlese übernimmt Jörg Schüttauf die Rolle von Peter Sodann

Im milden Glanz der Bratwurst - eine Bauhaus-Revue

Die Sängerin Silke Gonska und der Komponist Frieder W. Bergner präsentieren ihre Bauhausrevue auf der Bühne. (Foto: Claus Bach)
Die Sängerin Silke Gonska und der Komponist Frieder W. Bergner präsentieren ihre Bauhausrevue auf der Bühne. (Foto: Claus Bach)

Von Kathleen Kröger (*)

Der Musiker und Komponist Frieder W. Bergner ist schon seit Abituriententagen von der Idee der musikalischen Revue fasziniert. Sie prägte die populäre Bühnenkunst deutscher Metropolen in der Weimarer Republik und findet am Samstag im Rahmen der Erfurter Herbstlese ganz aktuell eine Renaissance: So hat sich Bergner das diesjährige Bauhaus-Jubiläum zum Anlass genommen, den Stoff um Walter Gropius und die politischen Ereignisse rund um die avantgardistische Kunstschule zu einer zeitgenössischen Revue zu verarbeiten.Die Arbeit daran hat nahezu zehn Jahre gedauert: „Ursprünglich habe ich in Jena eine Bühnenperformance zum damals 90. Bauhausjubiläum geschrieben. Da waren noch eine Band und das Pantomimestudio von Harald Seime mit dabei. Danach ist das Material erstmal für acht Jahre in der Versenkung verschwunden“, wie der Kunstschaffende erinnert.

Im Hinblick auf das 100-jährige Jubiläum hat Bergner seine Dokumente noch einmal neu gesichtet, überarbeitet und erweitert. „Die Revue ist sowohl musikalisch als auch dokumentarisch. Die Hälfte des Materials sind originale Zeitdokumente, wie Texte und Schriften von Gropius selbst. Aber auch andere Protagonisten kommen zu Wort, wie beispielsweise der Militärbefehlshaber Hasse, der in einem Brief die Durchsuchung von Gropius Privaträumen begründet“, schildert der 65-Jährige. Den Großteil dieser historischen Arbeit hat der Künstler selbst angestoßen. Zusätzliche Beratung erhielt er vom Kunsthistoriker und ehemaligen Bauhaus-Museumsdirektor Michael Siebenbrodt, der auch in einer Hörbuchfassung des Bauhaus-Stücks „Im milden Glanz der Bratwurst“ zu Wort kommt.

In diesem vor zweieinhalb Jahren veröffentlichten Hörstück haben insgesamt 22 Menschen aus der kunst- und kulturpolitischen Szene Thüringens mitgewirkt: „Da war Kulturminister Benjamin Hoff dabei oder auch der Weimarer Fotograf Claus Bach. Den Erzähler hat Peter Sodann eingesprochen. Am Samstag wird aber Tatort-Kollege Jörg Schüttauf diesen Part übernehmen“. Der Schauspieler steht aber nicht allein auf der Herbstlese-Bühne im Erfurter Ratsgymnasium. Die Texte der Revue hat Bergner eigens für die Veranstaltung so umgeschrieben, dass neben Schüttauf auch die Sängerin Silke Gonska und auch er selbst die Erzählteile sprechen und performen.

„Neben den gesprochenen Ausschnitten gibt es auch Lieder, die auf den originalen Texten aus der Bauhaus-Zeit beruhen“. Zudem soll der Abend laut Bergner eine kleine Einstimmung auf das Musical „Bauhaus 101“ bieten, das im nächsten Jahr in Erfurt aufgeführt werden soll.

„Die Bauhaus-Revue – 6 Jahre Utopia in Weimar“, am Samstag, den 23. November um 19.30 Uhr im Evangelischen Ratsgymnasium, Meister-Eckehart-Str. 6 in Erfurt. Karten gibt es an der Abendkasse, in der Herbstlese-Geschäftsstelle am Anger 37 oder auf der Herbstelese-Homepage unter: https://www.herbstlese.de/de/veranstaltungen/herbstlese-2019/2019/11/23/frieder-w-bergner-silke-gonska-die-bauhaus-revue-6-jahre-utopia-weimar/001276/

(*) Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal in der „Thüringer Allgemeine“ vom 21. November 2019.

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