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Erfurter Herbstlese
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Okt. 05 2015

Klaus Jäger stellt seinen neuen Krimi in der Buchhandlung Hugendubel vor

Beschaulich schauerlich

Natürlich steht bei Hugendubel auch Klaus Jägers aktueller Krimi im Regal. Foto: Uwe-Jens Igel
Natürlich steht bei Hugendubel auch Klaus Jägers aktueller Krimi im Regal. Foto: Uwe-Jens Igel

Es gibt, sagt Klaus Jäger mit leicht vorwurfsvollem Unterton, ja eine ganze Menge Autoren, die sich bemühen, bei der Herbstlese dabei zu sein. Kleine Pause, dann das Bekenntnis: „Ich gehöre auch dazu.“ Durchaus mit Erfolg. Zählt man seinen Auftritt bei der Frühlingslese dazu, war der Apoldaer Journalist inzwischen bereits vier Mal Gast in Erfurt. Nach den Worten eines seiner früheren Chefredakteure muss er sich nun um weitere Einladungen nicht mehr zu sorgen. Ab dem dritten Mal, so Sergej Lochthofen, ist es nämlich eine Tradition.

Traditionell ist das Krimi-Genre bereits bei der Herbstlese vertreten. Aber in diesem Jahr, sagt Programm-Chefin Monika Rettig zur Begrüßung in der Buchhandlung Hugendubel, ist der Spannungsfaktor besonders groß. Insgesamt acht deutsche wie internationale Stars der Szene konnten für die diesjährige Festivalsaison gewonnen werden. Nicht zuletzt, weil mit der Zentralklinik Bad Berka sich ein neuer Förderer an diesem Segment versucht.

Wobei Klaus Jäger den Begriff Star zwar gerne hört und liest, doch mit der ihm eigenen Bescheidenheit auch von sich weist. Sicher ist er noch nicht der bekannteste Autor des „Syndikats“, wie sich der Zusammenschluss der Krimi-Schriftsteller nennt, doch kann er auf eine wachsende Zahl Leser verweisen. Auch in Erfurt ist der Buchladen gut gefüllt.

Seine Leser wissen, was sie erwartet. Im dritten Buch seiner Hartmann-Reihe setzt er auf die bewährte Rezeptur: Ein Polizeireporter der Lokalzeitung recherchiert mal neben, mal mit den offiziellen Behörden in einem Fall, der sich bald schon als überregionale Schweinerei entpuppt. In einem fiktiven Nest im Dreieck Erfurter Flughafen, Jenaer Gerichtsmedizin und Rennsteig geht es dann um die ganz fiesen Seiten der Marktwirtschaft: Lebensmittelskandale, Stasi-Verstrickungen und – im neuesten Buch – um Menschenhandel.

Themen, die im beschaulichen Thüringen nicht auf der Tagesordnung stehen, doch mit Sicherheit auch keinen Bogen um das Land machen. Vieles, was der Redakteur Klaus Jäger erlebt und erahnt, wird für den fiktiven Reporter Peter Hartmann zur beruflichen Herausforderung. Und während der zuerst genannte Lebenszeit damit verbringt, auf die Antworten diverser Pressestellen zu warten, kann der erfundene Kollege Nägel mit Köpfen machen. Oder, so drückt es Klaus Jäger im Gespräch mit seinem Publikum aus, „das Gesetz brechen“.

Wie das geht? In „echt“ erlebt der Redakteur, wie in seinem Ort ein Mann tot vor der Apotheke umfällt. Herzinfarkt. Die Polizei soll ihn aber im Auge gehabt haben. Im Krimi rennt der Kerl dagegen erst einmal vor den Polizisten davon, ehe er den Geist aufgibt. Damit nicht genug, seine Leiche verschwindet auf dem Weg in die Gerichtsmedizin. Dafür finden die Beamten bei der Suche nach dem Leichenwagen zwar das Gefährt, dafür aber auch zwei neue Tote. Es sind nicht die letzten.

„Ich mag keine Krimis, wo die Ermittler von Leiche zu Leiche hetzen, um am Schluss doch wieder nur festzustellen, dass es der Gärtner war. Ich mag Geschichten, bei dem man auch etwas über die Gegend und die Leute erfährt. So wie sie Jäger schreibt“, befindet dessen langjähriger Kollege Eberhardt Pfeiffer in seiner Besprechung des Buches bei Amazon.

Der Markenkern des bisherigen Werkes von Klaus Jäher ist damit bestens erklärt. Bleibt er sich treu, und wer würde daran zweifeln, ist ihm auch mit seinem sicher nächsten kommenden Buch eine Einladung zur Herbst- oder Frühlingslese gewiss.

Klaus Jäger bei Hugendubel

Fotos: Uwe-Jens Igel

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