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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Juli 04 2022

Eine ganz besondere "Deutschstunde" im Kultur: Haus Dacheröden

Ein Abend mit Irina Scherbakowa

Die Mitbegründerin von „Memorial International“, Irina Scherbakowa, musste ihre Heimat Russland inzwischen verlassen. (Foto: privat)
Die Mitbegründerin von „Memorial International“, Irina Scherbakowa, musste ihre Heimat Russland inzwischen verlassen. (Foto: privat)

Irina Scherbakowa hat lange als Übersetzerin deutscher Belletristik ins Russische gearbeitet. Ende der 70er Jahre begann sie mit dem Sammeln von Tonbandaufzeichnungen der Erinnerungen von Stalinismus-Opfern und Inhaftierten der berüchtigten Straflager Sibiriens, dem Gulag. Sie ist Mitbegründerin von „Memorial International“, der größten und ältesten zivilgesellschaftlichen Organisation Russlands.

Entstanden als Bürgerrechtsbewegung zur Aufarbeitung der Verbrechen der Stalinzeit wurde die Organisation zeitgleich mit dem Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine verboten. Daran hat sich trotz zahlreicher Proteste und Solidaritätsbekundungen in Russland selbst und aus dem Ausland bisher nichts geändert. Inzwischen musste Irina Scherbakowa ihr Heimatland verlassen.

Das Kultur: Haus Dacheröden bietet mit ihr einen Abend zu russischer Geschichte und Gegenwart an. Die Veranstaltung zählt zur Reihe „Weibliche Avantgarde im östlichen Europa der 1920er- und 30er Jahre“, die von Ulrike Müller kuratiert und moderiert wird und für die auch Irina Scherbakowa gewonnen werden konnte. Die russische Historikerin, Germanistin und Menschenrechtlerin wird dazu am 5. Juli in Erfurt und einen Tag später in Weimar erwartet.

Vor dem Hintergrund nationalsozialistischer und stalinistischer Verfolgung von Autoren und Autorinnen stellt sie dabei aktuelle politische Bezüge her. Wie in ihren zahlreichen Publikationen werden auch an diesem Abend Aspekte ihrer eigenen Biografie eine besondere Rolle spielen, die sie unter anderem 2017 in „Die Hände meines Vaters. Eine russische Familiengeschichte“ thematisierte. Außerdem wird sie sich auf das gemeinsam mit Karl Schlögel verfasste Buch „Der Russland-Reflex“ beziehen.

Irina Scherbakowa hatte zahlreiche Gastprofessuren inne und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Carl von Ossietzky-Preis, der Goethe-Medaille und vor wenigen Wochen mit dem Theodor-Heuß-Preis.

 

Alte Faszination, neue Ängste.
Eine Deutschstunde zur russischen Geschichte und Gegenwart

Vortrag und anschließendes Gespräch mit

Irina Scherbakowa

Moderation: Ulrike Müller

Dienstag, 5. Juli 2022, 19.30 Uhr

Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt

Der Eintritt ist frei

Eine Kooperation der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Erfurter Herbstlese e.V.

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