Finale mit Lese-Gala und Rampensau

Unter dem Motto „Schreib auf, was Dich bewegt!“ hatten die Stadt Erfurt und die Erfurter Herbstlese auch in diesem Jahr in Thüringen lebende junge Literaten und Literatinnen eingeladen, ihre Texte beim Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb einzureichen. Nach einer der Pandemie geschuldeten leichten Delle im Vorjahr gingen in diesem Jahr insgesamt 60 Prosatexte und Gedichte bei der Jury ein (2022: 48). Diese entschied sich, zwei Haupt- und vier Förderpreise zu vergeben, die jeweils mit 300 beziehungsweise 100 Euro dotiert sind.

Mindestens genauso wichtig wie ihre Prämie ist den Preisträgerinnen und Preisträgern sicher auch die Möglichkeit, sich mit ihren Arbeiten dem Publikum zu präsentieren. Am
1. Dezember um 19:30 Uhr sind sie alle im Rahmen der Erfurter Herbstlese bei der großen Lese-Gala im Kultur: Haus Dacheröden, die dieses Mal von Fabian Hagedorn moderiert wird, zu erleben. Dem Publikum obliegt es dann noch, aus allen Auftritten den besten auszuwählen – und mit der „Rampensau“ auszuzeichnen. Die Leckerei aus Marzipan wird traditionell von Konditormeister Stefan Lobenstein gestaltet.

„Vor dem direkten Kontakt mit dem Erfurter Publikum muss den Prämierten nicht bange sein“, macht Herbstlese-Programmchefin Monika Rettig vorab Mut. Sie verweist auf die immer sehr freundliche Stimmung am Erfurter Anger, die allen Beteiligten eine wirklich schöne Erfahrung und Bestätigung verspricht.

Neben ihr gehören Ingrid Annel (Schriftstellerin), Anke Engelmann (Autorin und Journalistin), René Müller-Ferchland (Autor) und Karsten Jauch als Vertreter des Medienpartners „Thüringer Allgemeine“ zur Jury. Als Ausrichter treten die Stadt Erfurt und der Verein Erfurter Herbstlese auf. Weitere Partner sind die Sparkasse Mittelthüringen, die Buchhandlung Hugendubel, die Literarische Gesellschaft Thüringen, der Thüringer Literaturrat und der Schriftstellerverband Thüringen.

Helius Eobanus Hessus (1488 bis 1540) – vermutlich wohl Eoban Koch – war ein evangelischer Humanist. Er studierte, lebte und arbeitete in Erfurt und gilt als einer der größten Dichter des 16. Jahrhunderts. Im Erfurter Humanistenkreis schrieb er unter anderem an den sogenannten Dunkelmännerbriefen mit. Sein Zeitgenosse Martin Luther (1483-1546) soll ihn den „berühmtesten Poeten der Zeit, den frommen und reinen Sänger“ genannt haben.

Unter dem Namen Eobanus Hessus existierte bereits von 2001 bis 2015 ein Thüringer Schreibwettbewerb, der 2018 wiederbelebt wurde.