Er stellt seinen jüngsten Roman im Kultur: Haus Dacheröden vor
Frühlingslese mit David Safier
Erfurt und David Safier haben eine gemeinsame Geschichte. Nichts Weltbewegendes; nur, dass der Autor von „Miss Merkel“ zu den letzten beiden in der Thüringer Landeshauptstadt geplanten Lesungen pandemiebedingt nicht antreten konnte. Immerhin gab es für alle Besucherinnen und Besucher, die plötzlich vor verschlossenen Türen standen, zum Trost wenige Tage später ein signiertes Buch des Schriftstellers. Eine Aktion, die natürlich bei den überraschten Literaturfans auf Freude und Zustimmung stieß. Nun wagt David Safier einen dritten Versuch. Dafür sieht es – toi, toi, toi – dieses Mal richtig gut aus.
Allerdings kommt er nicht mit der Kanzlerin in Rente nach Erfurt und auch mit keinem Krimi. Vielmehr ist Safiers gerade erschienener Roman an die Lebensgeschichte seiner Eltern angelehnt. Ob der 1966 geborene Schriftsteller damit an den Erfolg seiner bisherigen Veröffentlichungen, darunter „Mieses Karma“, „Jesus liebt mich“ und die „Miss Merkel“-Reihe, die alle Millionenauflagen im In- und Ausland erzielten, anknüpfen kann, bleibt ihm zu wünschen. Wie sein Buch über das Leben und den Aufstand im Warschauer Ghetto „28 Tage lang“ ist es der schwierigen deutsch-jüdisch-israelischen Geschichte gewidmet.
Im Mittelpunkt von „Solange wir leben“ steht ein Wiener Jude, dessen Familie im Holocaust umkommt, und eine junge Witwe aus Bremen. 80 Jahre umspannt die Geschichte von Joschi und Waltraut, die über die Gefängnisse der Gestapo bis nach Palästina, wo Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt, reicht. Waltraut hingegen wächst als Arbeiterkind in Bremen auf. Als das Wirtschaftswunder kommt, ergattert sie einen begehrten Ausbildungsplatz zur Verkäuferin. Früh wird sie zur Witwe.
Bei ihrer ersten Begegnung mit Joschi in einer Eisdiele lässt Waltraut ihn abblitzen. Aber der Matrose schreibt ihr Postkarten aus der ganzen Welt, bis er eines Tages mit einer Schreibmaschine unter dem Arm vor ihrer Tür steht. Und bleibt. Die Liebe der beiden erlebt steile Höhenflüge und dramatische Schicksalsschläge. Wie muss das Band zwischen zwei Menschen beschaffen sein, um all dem zu trotzen?
Der Autor David Safier spricht und erzählt über seinen Roman, die Lesepassagen daraus trägt Thorsten Giese (Schauspieler, Moderator, Sprecher) vor.
„Solange wir leben“
Buchvorstellung mit dem Autor David Safier
und dem Schauspieler Thorsten Giese
Mittwoch, 26. April 2023, 19.30 Uhr
Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt
Tickets: 8,00 Euro (ermäßigt 6,00 Euro)
Gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds und in Kooperation mit dem
Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz
Karten können erworben werden im Kultur: Haus Dacheröden, bei Hugendubel am Anger und im Thüringen Park sowie bei allen VVK-Stellen des Ticketshop Thüringen, dazu im Internet über herbstlese.de und ticketshop-thueringen.de.