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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Sept. 06 2015

Großer Ansturm auf die Herbstlese-Tickets

Lange Schlangen vor der Geschäftsstelle, dem Pressehaus und bei Hugendubel

Andrang in und vor der Geschäftsstelle und dem Pressehaus der Mediengruppe Thüringen.
Andrang in und vor der Geschäftsstelle und dem Pressehaus der Mediengruppe Thüringen.

„Alles hat seine Grenzen?“ lautet das diesjährige Motto der Erfurter Herbstlese. Am Samstag, zu Beginn des Kartenverkaufs für die 64 Veranstaltungen, wurde die Frage in Minutenschnelle beantwortet – zumindest, wenn es um die Tickets für die angebotenen Lesungen geht. Deren Zahl ist eben durch die Größe der Säle und der darin befindlichen Sitzplätze begrenzt. Eigentlich eine Binsenweisheit.

Doch nicht alle wollten das einsehen. Ihnen kam das ganze Prozedere komisch, ja verdächtig vor. So schrieb etwa Matthias Pohl bei Facebook: „9.30 Uhr vor dem Mac, 9.34 Uhr 2 von 4 gewünschten Karten im Warenkorb, dann Qual durch den Rest der Kaufprozedur, 9.38 Uhr war schon nix mehr da . . .“

So war es in der Tat. Als um 9.30 Uhr der Ticket-Shop für die Herbstlese geöffnet wurde, gab es kein Halten mehr. Innerhalb weniger Sekunden versuchten hunderte Literaturfreunde im Netz ihr Glück. Nach nur wenigen Minuten gab es dann für Hape Kerkeling schon keine Karten mehr. Einige Fans des Entertainers wollten das einfach nicht wahrhaben und machten ihrem Unmut in Mails, am Telefon oder in den sozialen Netzwerken Luft.

Die Herbstlese versuchte zu erklären: „Bei der Herbstlese ist es wie im Leben: Des einen Glück ist des anderen Leid“, postete sie auf ihrer Seite. Nicht mit völligem Erfolg. „Riesen Frechheit“ oder „mir fehlt jegliches Verständnis“ erhielt sie zur Antwort.

Kein schöner, aber auch kein unbekannter Effekt für die Ausrichter des Literatur-Festivals. Seit Jahren sind mit dem Beginn des Ticket-Verkaufs auch schnell die ersten Abende ausverkauft. „Für uns mischt sich in die Freude über den Erfolg unseres Angebotes so auch immer ein wenig Hilflosigkeit, es nicht allen recht machen zu können“, meint dazu Programmchefin Monika Rettig. Waren es in den vergangenen Jahren die Abende mit Denis Scheck, die zu Unzufriedenheit bei denen führten, die keine Karten bekamen, entzündete sich diesmal der Ärger an Tickets für Hape Kerkeling. Sie kann die Enttäuschung gut verstehen, bittet aber auch um Fairness.

Zumal sie noch gute Gründe für Hoffnung sieht. So sind am Abend des ersten Verkaufstages von den insgesamt 16.731 Tickets zwar bereits 12.361 gebucht, aber erst die knappe Hälfte davon bezahlt. „Unserer Erfahrung nach werden nicht alle Reservierungen eingelöst“, erklärt Monika Rettig. Nicht wenige dieser Karten gingen nach Ablauf der 10-Tage-Frist zurück in den freien Verkauf. Allen, die sich auf die Wartelisten setzen lassen, kämen so zu einer zweiten Chance.

Im Fall Kerkeling ist die Warteliste indes bereits so voll, dass mit den Interessierten locker das Theater ein zweites Mal gefüllt werden könnte. Einige fordern daher schon mit Vehemenz einen Ersatztermin. Für die Herbstlese wäre das keine Premiere, bereits in früheren Jahren gab es die eine oder andere Zusatz-Veranstaltung. „Natürlich versuchen wir unser Glück“, verspricht die Programmchefin. Ob und wann es aber zu einem zweiten Termin kommt, liegt zuerst in den Händen des Künstlers und seines Managements. „Was in unserer Macht steht, werden wir versuchen“, verspricht Frau Rettig.

So fällt das Fazit bei der Herbstlese nach dem Start des Vorverkaufes durchaus positiv aus. Mit 18 von 64 Lesungen sind für fast 30 Prozent von ihnen im Moment keine Karten mehr zu bekommen; bei einigen anderen ist es fast so weit. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Abende noch nicht so eine große Nachfrage erfahren haben. Es lohnt sich, nach der Aufregung der ersten Stunden noch ein wenig nach den literarischen Perlen im Programm zu stöbern. Hier gilt es, wie auch beim Kartenverkauf, den Herbstlese-Machern ein Stück weit zu vertrauen.

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