Margot Lee Shatterley „Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen"

Seit es Menschen auf der Erde gibt, schauen sie zum Himmel hinauf und fragen sich, welche Geheimnisse im Weltraum wohl verborgen sind. In diesem Jahr sorgte die NASA in gleich zweierlei Hinsicht dafür, ein paar dieser Geheimnisse zu lüften: das Webb Teleskop ermöglicht uns, tiefer als je zuvor ins Weltall schauen und verzaubert uns seither mit spektakulären Blicken in Zeit und Raum. Außerdem endete vor wenigen Tagen die Artemis 1 Mission, die die Grundlage dafür sein soll, schon bald die ersten Menschen auf den Mars zu schicken.

Der Grundstein für diese Erfolge wurde bereits in den 1940er Jahren gelegt. Denken wir an die Bilder aus den Schaltzentralen vergangener Missionen, haben wir unmittelbar weiße, mittelalte Männer in grauen Anzügen vor Augen, die gebannt auf Bildschirme schauen. Dabei hatten grade Schwarze Frauen einen großen Anteil am Aufbau und den frühen Anfangserfolgen der NASA.
Ihre Geschichten erzählt Margot Lee Shatterley in ihrem Buch Hidden Figures, das zudem unter dem gleichen Titel verfilmt wurde.

Margot Lee Shatterley hat dafür nicht nur unzählige Archive durchforstet, sondern auch eine Vielzahl an Gesprächen mit Zeitzeuginnen geführt. Dadurch werden die Biografien einer Vielzahl von Schwarzen Mathematikerinnen, Computerexpertinnen und Ingeneurinnen lebendig. Ihre Einbettung in den historischen Kontext der 1940er und 1950er Jahre und die damit einhergehenden Einschränkungen durch rassistische und misogyne Strukturen lassen zudem erahnen, wie viel Mut, Beharrlichkeit und Zusammenhalt diese Frauen an den Tag legten, um ihren Weg zu meistern.

Sowohl das Buch als auch der Film haben mich begeistert: sie reißen Mauern ein, holen die „Versteckten Figuren“ aus dem Schatten und lassen uns von dem Tag träumen, an dem wir in Galaxien vorstoßen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Vorgestellt von Nadja Eichhorn, Buch- und Filmliebhaberin