Vorgestellt von Martina Bucklitsch, Bücherfreundin
Moritz Heger „Aus der Mitte des Sees"
Ich habe mich in dem Roman von Moritz Heger entführen lassen in eine Benediktinerabtei. Durch viele Gäste, die sich dort im Kloster eine Auszeit nehmen, gar nicht mal so abgeschieden. Bruder Lukas, einer von zwei jüngeren Klosterbrüdern, wird auf einige harte Proben gestellt. Sein Freund verliebt sich in eine Besucherin, sie zeugen wohl direkt in der Abtei ein Kind, er verläßt die Gemeinschaft, um eine Familie zu gründen. Die zurückbleibenden Hochbetagten drängen Bruder Lukas, die Stelle als Prior anzunehmen.
Schwere Entscheidungen. Lukas sucht seine Antworten beim Schwimmen im nahegelegenen See. Im Wasser sortiert er seine Gedanken, seine auch sehr weltlichen Gefühle. Er findet dort immer wieder zu sich, auf der Suche nach dem Sinn, besonders auch seines eigenen besonderen Lebens. Das Wasser des Sees ist gewissermassen auch seine Körperlichkeit. Der See und der Steg sind oft seine innere und äussere Klausur. Der See ist ein geheimnisumwittertes Vulkanmaar, der irgendwann in unbestimmter Zeit ausbrechen könnte. Seine Tiefe ist genauso unergründlich.
Aber zunächst einmal bricht etwas anderes über Bruder Lukas herein: die wunderschöne Sarah. Sie „erkennen" sich auf eine faszinierende Art, es ist eine schöne Liebe. Manchmal dauert es Jahre, manchmal nur eine Nacht. Sarahs größter Schmerz wird gemildert.
Ein sehr besonderes Buch, das alles zulässt und ein Stückweit jeden nachdenken lässt über die Möglichkeiten, die das Leben uns gibt.
Vorgestellt von Martina Bucklitsch, Bücherfreundin
Moritz Heger „Aus der Mitte des Sees"
Diogenes Verlag AG
ISBN: 3257071469
Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
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