Benedict Wells „Hard Land"

Ein Sommer, der alles verändert

Missouri, 1985: Sam will den Sommer nicht bei den Verwandten verbringen und schon gar nicht zu Hause, wo sein Vater den ganzen Tag rumhängt. Also nimmt er spontan einen Ferienjob im alten Kino der Stadt an. Die Kollegen könnten kaum unterschiedlicher sein: der stille Footballspieler Brand, der kluge Cameron und das abenteuerlustige Mädchen vom Friedhof, Kirstie, das Sam schon öfter aufgefallen ist. Zwischen Kinosesseln, Filmrollen und alten Klassikern, die Sam schnell für sich entdeckt, lernt er eine neue Seite an sich kennen, die er gut gebrauchen kann – dieser Sommer hält nicht nur Freuden bereit.

Erneut nimmt Benedict Wells, wie schon in seinem vorherigen Roman „Vom Ende der Einsamkeit", das Tragische des Lebens als Antrieb für das Erzählen. Für Sam und dessen Geschichte findet er eine bebildernde, oft poetische Sprache und lädt die Leserinnen und Leser in die Lebenswelt eines Teenagers in den 80ern ein. Selbst erst 1984 geboren erzeugt Wells das Gefühl anderer Coming of Age-Geschichten des Jahrzehnts, die er selbst in seiner Kindheit lieben gelernt hat.

Noch einmal fünfzehn sein, den Sommer genießen und die Welt neu entdecken – vielleicht genau das richtige für kalte, wohlige Wintertage.

Tipp: Für alle, die das Gefühl des Buchs auch als Musik genießen möchten, hat Benedict Wells sogar eine Playlist auf Spotify zusammen gestellt.

Vorgestellt von Judith Blatt, MA Neuere deutsche Literaturwissenschaft