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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Dez. 07 2020

Vorgestellt von Monika Rettig, Programmleiterin der Erfurter Herbstlese

Margarete von Schwarzkopf „Der Meister und der Mörder“

Margarete von Schwarzkopf „Der Meister und der Mörder“
Margarete von Schwarzkopf „Der Meister und der Mörder“

Auf der Jagd nach dem Original. Mörderisches und Magisches aus der Welt der Kunst - ein Kriminalroman

Anna Bentorp, die sympathische Heldin in Margarete von Schwarzkopfs aktueller Krimiserie, hat eine unbezähmbare Neigung, die sie immer wieder in kriminalistische Abenteuer verwickelt: ihre Neugierde. Von Beruf Kunsthistorikerin, sind Bildgutachten und Ausstellungskataloge eigentlich ihr täglich Brot, aber regelmäßig kommt ihr der eine oder andere Mord dazwischen, so dass sie zu einer modernen Miss Marple aus Hannover avanciert.

Im vierten Buch dieser Serie lernt Anna Bentorp die Schattenseiten ihrer Branche kennen: den Schwarzmarkt der Kunstszene, wo sich hinter der Fassade ehrbarer Kunstexperten ziemlich habgierige Betrüger und Verbrecher verbergen, die nicht nur falsche Gutachten erstellen, sondern auch vor Mord nicht zurückschrecken. Wo aus begabten Restauratoren und Kopisten genauso geniale wie skrupellose Fälscher werden.

Im Zentrum von „Der Meister und der Mörder“ steht ein Bild aus dem 15. Jahrhundert: „Der Heilige Georg und der Drache“ von Paolo Uccello, der als Wegbereiter der perspektivischen Malerei in die Kunstgeschichte einging und dessen Drachenbild Margarete von Schwarzkopf schon lange ans Herz gewachsen ist. Sie entdeckte es, wie sie in ihrem Nachwort schreibt, 1970 bei ihrem ersten London-Besuch in der National Gallery und „seitdem gehört diesem Gemälde meine große Liebe“. Anna Bentorp dagegen ahnt nicht, dass sie sich auf die Spur genau dieses Bildes und seiner äußerst bewegten Geschichte begibt, als sie einen Brief ihres früheren Professors Klas Strate erhält. Er will für eine Ausstellung in Braunschweig, die Anna mit vorbereitet, vier Bilder aus seiner vom Vater ererbten Privatsammlung zur Verfügung stellen, darunter eine toskanische Landschaft des Renaissance-Malers Il Biondo. Strates Brief holt Anna makabererweise aus ihrem Briefkasten, als sie von seiner Beerdigung nach Hause kommt. Strate wurde ermordet, der Biondo gestohlen. Zwei Bilder, die vielleicht zusammenhängen und mit denen sich über die Jahrhunderte Raub und Mord verbinden?

Auf geschickte, äußerst spannende Art und Weise verknüpft Margarete von Schwarzkopf zwei Zeitebenen, um die Geschichte der Gemälde und die Jagd nach der verschollen geglaubten Urfassung des Drachenbildes zu erzählen: die der Gegenwart, in der Anna in Lebensgefahr gerät, und die der Vergangenheit. Wie immer in ihren Anna Bentorp-Kriminalromanen entführt uns Margarete von Schwarzkopf in eine bestimmte Epoche der englischen Geschichte. Dieses Mal ist es das 17. Jahrhundert: die Zeit der Bürgerkriege, Cromwells Sieg, die Phase der „Restoration“ nach der Rückkehr von König Charles II.

Der bis zum Schluss an überraschenden Wendungen reiche Roman um Kunsträuber und Fälscher früher und heute handelt nicht nur von verbrecherischer, schierer Gier, sondern auch von der großen Faszination und Magie, die von Bildern ausgehen und Menschen im Innersten ergreifen kann. Ein schönes Lesevergnügen nicht nur für Kunstfreunde.

Vorgestellt von Monika Rettig, Programmleiterin der Erfurter Herbstlese

 

Margarete von Schwarzkopf „Der Meister und die Mörder. Kriminalroman
emons Verlag
ISBN:
9783740809584
13,00 Euro

Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.

 

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